NDR-Sport Bahnrad-Nationalteam um Nord-Duo auf Mallorca verunglückt
Bei dem schweren Unfall auf Mallorca sind sechs Mitglieder der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft angefahren und zum Teil schwer verletzt worden. Unter ihnen sind der Göttinger Tobias Buck-Gramcko sowie der Rostocker Max-David Briese. Einer der sechs Fahrer liegt nicht mehr im Krankenhaus.
Nach dem schweren Unfall der deutschen Bahnrad-Nationalmannschaft hat einer der sechs verletzten Sportler das Krankenhaus in Palma de Mallorca wieder verlassen. Nach dpa-Informationen befindet sich Bruno Keßler wieder im Teamhotel. Der Leipziger hatte sich diverse Schürfwunden zugezogen, war von Knochenbrüchen verschont geblieben.
Ebenfalls vor der Entlassung steht Keßlers Teamkollege Louis Gentzik (Fulda). Der 18-Jährige zog sich zwar einen Haarriss in der Schulter und eine leichte Gehirnerschütterung zu, muss aber nicht operiert werden. Spätestens am Donnerstag soll Gentzik das Krankenhaus verlassen und nach Deutschland zurückkehren können.
Alle sechs Fahrer nicht in Lebensgefahr
Alle sechs Radsportler schweben nicht in Lebensgefahr, bei einem schwerer verletzten Athleten erwägt der deutsche Verband German Cycling zur besseren Versorgung eine Verlegung nach Deutschland.
"Das Auto hat uns praktisch aus dem Nichts erwischt. Den einen Moment hat man noch in die Gruppe geguckt und dann lag man wie aus dem Nichts im Graben. Die anderen Fahrer lagen über mehrere Meter verteilt."
— Max-David Briese
Zu dem Unglück war es am Montag bei einer Trainingsfahrt gekommen. Die Gruppe sei knapp drei Kilometer von ihrem Hotel in Palma entfernt von einem Auto erfasst worden, so der Verband. Dabei seien die sechs Bahnradfahrer schwer zu Fall gekommen, sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Sportler hätten sich zahlreiche Frakturen zugezogen, teilte German Cycling mit. Zwei Athleten hatten sich schwerer verletzt.
Briese: "Ich hatte Glück"
"Das Auto hat uns praktisch aus dem Nichts erwischt. Ich hatte zwei Platzwunden im Gesicht, überall war Blut", berichtete Briese dem NDR in einem Telefoninterview aus dem Krankenhaus heraus. Der Rostocker zog sich bei dem Unfall eine Gehirnerschütterung, Schnitt- und Schürfwunden zu. "Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Bei mir ist nichts gebrochen. Ich hatte ein bisschen mehr Glück als ein paar andere.
89-Jähriger soll in Gruppe gefahren sein
Beim Unfallverursacher handelt es sich um einen 89 Jahre alten Mann. Er soll die Gruppe übersehen und frontal in sie hineingefahren sein. Der Unfallverursacher sei negativ auf Alkohol und Drogen getestet worden, berichtete die Inselzeitung "Última Hora". Demnach sagte der Fahrer der Polizei, er habe die Gruppe nicht gesehen und sei abgelenkt gewesen.
Bundestrainer Lucas Schädlich begleitete die Fahrer mit dem Auto und wurde Augenzeuge des Unfalls. Neben dem 21 Jahre alten Rostocker Nachwuchstalent Briese und dem vier Jahre älteren Göttinger Buck-Gramcko, der im vergangenen Jahr an Olympia teilnahm, verletzten sich Benjamin Boos (Singen), Moritz Augenstein (Dietlingen), Kessler und Gentzik bei dem Unfall.
Sie gehören zur Ausdauer-Nationalmannschaft, die sich zur Vorbereitung auf die Bahnrad-EM vom 12. bis 15. Februar im belgischen Heusden-Zolder auf der spanischen Insel befindet. Wer nun bei den Titelkämpfen im Vierer fährt, ist völlig offen. Der Leipziger Felix Groß ist ebenfalls in dem Camp, war aber am Montag anfangs nicht mit der Gruppe unterwegs und erreichte die Unfallstelle später.
Gentzik: "Rücksichtsvoll miteinander umgehen"
"Ich werde noch zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen und dann hoffentlich bald nach Hause fliegen und wieder mit dem Training anfangen können", schilderte Gentzik bei Instagram. Dem Rest des Teams wünschte er "gute Besserung" und schrieb weiter: "Nehmt aus der ganzen Sache mit, dass ihr beim nächsten Mal, wenn ihr im Straßenverkehr unterwegs seid, noch mehr auf euch Acht gebt und rücksichtsvoll miteinander umgeht."
Dieses Thema im Programm:
Aktuell | 27.01.2025 | 18:00 Uhr
