Rodeln | WM in Altenberg Taubitz, Langenhan und Co. wollen Gold, aber "vergesst mir bitte die Letten nicht!"
Wiederholt sich der jüngste WM-Goldregen des deutschen Rodelteams in Altenberg? "Vor den Medaillen stehen die Leistungen", unterstreicht Bundestrainer Norbert Loch und warnt vor der starken Konkurrenz.
Acht von neun möglichen Goldmedaillen, dazu noch fünf silberne und drei bronzene – das war die Fabelbilanz des deutschen Rennrodel-Teams bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr in Oberhof. Entsprechend groß ist auch die Erwartung für die nun beginnende 52. WM an diesem Wochenende im sächsischen Altenberg.
Bundestrainer Norbert Loch (re.) darf optimistisch auf die WM in Altenberg mit Lokalmatadorin Julia Taubitz (li.) und Co. blicken.
Loch nimmt den Druck vom deutschen Team
Norbert Loch weiß natürlich um den Fluch der guten Taten. Daher nahm der Bundestrainer demonstrativ den Druck von seinen Schützlingen: "Ich möchte es nicht an Medaillen festmachen. Wichtig sind die Leistungen." Der 61-Jährige betonte auf dem Pressegespräch am Donnerstag (25. Januar), dass "wir in allen vier Disziplinen doppelt sehr gut besetzt sind" und "wir hier bei der Heim-WM natürlich auch mit dem ein oder anderen Titel rausgehen wollen."
Aber er warnte trotz des wie immer hochkarätigen bestückten deutschen Teams vor der starken internationalen Konkurrenz – allen voran aus Österreich und Italien. "Und vergesst mir bitte die Letten nicht! Sie werden hier ein gewaltiges Wörtchen mitreden", prophezeite Loch.
Langenhan und Taubitz in der Favoritenrolle
Allein bei den Herren-Einsitzern könnten laut dem gebürtigen Thüringer acht Starter "um den Sieg fahren". Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen auf dem Weltcupführenden Max Langenhan aus Friedrichroda. Aber auch Routinier Felix Loch, Sohn des Bundestrainers, ist immer für eine Überraschung gut.
Derweil rechnet sich in der Frauen-Konkurrenz nicht zuletzt Lokalmatadorin und dreimalige Weltmeisterin Julia Taubitz, die den Weltcup aktuell mit 40 Punkten Vorsprung auf ihre österreichische Verfolgerin Madeleine Egle anführt, etwas aus.
Podestplatz-Ambitionen hegt auch Anna Berreiter aus Berchtesgaden. Genauso sei "in den Doppelsitzern mit uns zu rechnen", ergänzte Norbert Loch. Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal führen bei den Frauen die Weltcupkonkurrenz an, Tobias Wendl und Tobias Arlt wiederum liegen knapp hinter dem österreichischen Topduo Thomas Steu/Wolfgang Kindl. Für perfekte Bedingungen im insgesamt 1.413 Meter langen Altenberger Eiskanal wird jedenfalls gesorgt sein: "Wir sind bereit und freuen uns riesig", sagte Jens Morgenstern, Chef des hiesigen Organisationskomitees.
Das deutsche Team auf einen Blick
Damen Einsitzer: Julia Taubitz (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Anna Berreiter (RC Berchtesgaden), Merle Fräbel (RT Suhl), Melina Fischer (ESV Lok Zwickau)
Herren Einsitzer: Felix Loch (RC Berchtesgaden), Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda), David Nößler (RSV Schmalkalden), Timon Grancagnolo (ESV Lok Chemnitz)
Herren Doppelsitzer: Tobias Wendl/Tobias Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee), Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (RRC Zella-Mehlis), Moritz Jäger/Valentin Steudte (RRC Zella-Mehlis/RT Suhl)
Damen Doppelsitzer: Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (RRC Altenberg/BSC Winterberg), Dajana Eitberger/Saskia Schirmer (RC Ilmenau/RC Berchtesgaden), Elisa-Marie Storch/Pauline Patz (RT Suhl/RSV Schmalkalden)
Zeitplan der Rennrodel-WM
Freitag
- 13:00 Uhr: Sprint Doppelsitzer Herren
- 13:55 Uhr: Sprint Damen
- 14:45 Uhr: Sprint Herren
- 15:40 Uhr: Sprint Doppelsitzer Damen
Samstag
- 08:50 Uhr: Doppelsitzer Damen 1. Lauf
- 09:55 Uhr: Doppelsitzer Damen 2. Lauf
- 11:00 Uhr: Einsitzer Herren 1. Lauf
- 12:45 Uhr: Einsitzer Herren 2. Lauf
- 14:00 Uhr: Doppelsitzer Herren 1. Lauf
- 15:15 Uhr: Doppelsitzer Herren 2. Lauf
Sonntag
- 10:45 Uhr: Einsitzer Damen 1. Lauf
- 12:20 Uhr: Einsitzer Damen 2. Lauf
- 14:00 Uhr: Team-Staffel
red