Das Steigerwaldstadion von oben.

Regionalliga Steigerwaldstadion: FC Rot-Weiß Erfurt zahlt künftig deutlich weniger Miete

Stand: 12.12.2023 10:02 Uhr

Der FC Rot-Weiß Erfurt muss ab 2024 deutlich weniger Stadionmiete bezahlen als bisher - abhängig von der Zuschauerzahl. Nach Angaben des Wirtschaftsausschusses könnte die Miete um bis zu 40.000 Euro pro Jahr sinken.

Von MDR THÜRINGEN

Der FC Rot-Weiß Erfurt muss ab 1. Januar 2024 deutlich weniger Stadionmiete bezahlen als bisher - abhängig von der Zuschauerzahl. Nach Angaben des Wirtschaftsausschusses der Stadt könnte die Miete um bis zu 40.000 Euro pro Jahr sinken.

Das Steigerwaldstadion von oben.

Das Steigerwaldstadion ist Heimstätte des Fußball-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt. Die Multifunktionsarena wird auch für Kongresse, Konzerte und weitere Veranstaltungen genutzt.

Im Schnitt 5.750 Zuschauer pro RWE-Heimspiel

Bisher erhält die Arena Erfurt GmbH als Betreiberin des Stadions eigenen Angaben zufolge rund 5.000 Euro Grundmiete pro Heimspiel. Hinzu kommen - ab 3.000 Zuschauern - weitere 85 Cent pro Fan; im Schnitt also 1.870 Euro pro Spieltag. Dieser "Aufpreis" wird dem Fußballverein ab 2024 erlassen.

Daher würde die Miete - bei einem Zuschauerschnitt von 5.750 Fußballfans - laut Arena Erfurt GmbH von aktuell 124.950 Euro auf etwa 85.000 Euro sinken. Nicht berücksichtigt in der Rechnung sind mögliche Freundschafts- und Pokalspiele.

Die Arena Erfurt GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Erfurt und der Messe Erfurt.

Hilfe auch für andere Erfurter Vereine denkbar

Erfurts Finanzdezernent Steffen Linnert (SPD) sagte MDR THÜRINGEN, dass die Stadt auch anderen angeschlagenen Vereinen im Notfall helfen will. Für das Steigerwaldstadion sei es jedoch wichtig, einen "Ankermieter" wie den Fußballclub zu haben.

Erst Ende November war das Insolvenzverfahren für Rot-Weiß Erfurt - nach fünfeinhalb Jahren - beendet worden. Dies gibt dem Verein wieder die Sicherheit, auf Sponsoren zuzugehen.

Das sagen unsere User dazu:

Friedenssignale sahen Erfurt66 ("Die Stadt Erfurt und Rot-Weiß Erfurt scheinen sich wieder anzunähern nachdem das Tischtuch lange als zerschnitten galt") und mit einer spöttischen Note 66BB1966RWE: "Was so ein Ende der Insolvenz alles bewirken kann. Jetzt tun Stadt und Messe so, als ob sie schon immer große Freunde des RWE sind und waren." Das ist aber nicht unumstritten: Aus Sicht von Ludwig58 sollte eine Stadt einen Verein wie Rot-Weiß nicht unterstützen: "In Erfurts Schulen gibt es genügend zu tun, wo das Geld der Steuerzahler besser zum Wohle der Allgemeinheit angelegt werden kann", geteilt von Enrico Zoch "Die Stadt scheint ja zu viel Geld zu haben" und Christian Schmidt: "Kann man problemlos bei Kitas und Schulen wieder einsparen."

Harka2 teilte diese Sicht nicht, denn ohne den Verein entginge dem Betreiber deutlich mehr Geld, als er jetzt nicht mehr einfordere. "Darüber hinaus ist der Verein eines der wenigen Aushängeschilder der Stadt", was ihm aber eine grimmige Reaktion von Jan Will einbrachte: "Was ich durch Fußballspiele wahrnehme: Polizeiaufwand und Fankrawalle, Lärm, Verkehrseinschränkungen, teure Grafitti-Schmierereien, Müllberge, Sponsorenmangel, unerreichte Sportziele." Kerniger im Ton fällt die Diskussion auf Facebook aus: "Es ist ungeheuerlich! Ständig wird diesem Verein alles in den Popo gepudert und andere Vereine müssen sehen wie diese über die Runden kommen", kommentierte dort etwa Thomas Meyer. Das Fast-Schlusswort kam von klaus.kleiner: "Jetzt muss Rot-Weiß Erfurt nur noch so Fußball spielen, dass sie 2024 in die dritte Bundesliga aufsteigen!" 

MDR (kir/mm)