Trainer, Marco Rose (FC Red Bull Salzburg), 2018

Fußball | Bundesliga RB Leipzig: Marco Rose fordert klare Zeichen gegen Rechtsextremismus

Stand: 18.01.2024 16:00 Uhr

Der Fußball zeigt Flagge: Nachdem Freiburg-Trainer Christian Streich ein Plädoyer gegen Rechts gehalten hat, hat sich auch RB Leipzigs Coach Marco Rose positioniert. Und "rechtsstaatliche Entscheidungen" gefordert.

Tausende Menschen demonstrierten die letzten Tage deutschlandweit gegen die AfD, auch in Leipzig. Nach den Recherchen der Plattform correctiv.org zu einem Treffen in Potsdam im vergangenen November, bei dem unter Anwesenheit von Vertretern der rechtspopulistischen Partei die Deportation von Millionen Menschen geplant worden sein soll, hat das Thema auch den deutschen Fußball erreicht.

Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich, sagte auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen die TSG Hoffenheim: "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf." Ein Statement, auf das auch RB-Trainer Marco Rose angesprochen wurde.

Rose: "Finde es gut, dass Leute Flagge zeigen"

Rose befürwortet die vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und sieht sie als wichtiges Zeichen der Gesellschaft. "Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man gegen Dummheit und Rechtsextremismus in jeder Form aufsteht. Ich finde es gut, dass die Leute das auch machen, dass sie klar Flagge zeigen und auf die Straße gehen", sagte der 47-Jährige am Donnerstag (18. Januar) im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen.

Es ist wichtig, dass man dagegen antritt und dort auch Zeichen setzt und es nicht verharmlost. Marco Rose | Trainer RB Leipzig

Am Sonntagnachmittag (21. Januar) findet eine Demonstration in Leipzig statt. Rose ließ es offen, ob er daran teilnehmen wird – sein Freiburger Kollege Streich habe am Mittwoch an einer Demonstration in Freiburg teilgenommen. Dennoch betont der RB-Trainer: "Es ist wichtig, dass man dagegen antritt und dort auch Zeichen setzt und es nicht verharmlost, sondern da ist und wenn die Zeit dafür da ist und es das braucht, dann bin ich auch immer mit dabei." Er schaue nicht viel Fernsehen, habe aber dennoch einiges mitbekommen. "Ein paar Dinge sind selbstentlarvend."

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Rose fordert "rechtsstaatliche Entscheidungen"

Angesprochen auf ein mögliches Verbotsverfahren sagte der gebürtige Leipziger: "Es gibt halt die ein oder andere Partei – und die AfD zähle ich einfach dazu – die, auch wenn sie es immer wieder versuchen anders darzustellen, relativ deutlich Signale aussendet und Flügel hat, die man nicht negieren kann. Und das kann man nicht tolerieren und nicht akzeptieren. Weil wenn man bei Dummheit zu lange wegschaut, dann kann es gefährlich werden. Dementsprechend ist es wichtig, dass man sich Gedanken macht, das nicht zerredet in irgendeiner Form, sondern auch klare rechtsstaatliche Entscheidungen trifft."

jar/sid