Gisli Thorgeir Kristjansson (Magdeburg, 10) kommt im Handballspiel gegen Industria Kielce zum Torwurf.

Handball | Champions League Personalsorgen beim SC Magdeburg vor Kielce

Stand: 11.02.2025 15:45 Uhr

Erst Kiel, dann Kielce: Beim Namen des Gegners muss sich der SC Magdeburg nicht groß umstellen. Der Druck ist dagegen größer. Und die Personaldecke des Deutschen Meisters wird immer dünner.

Nach dem Fehlstart in die Liga und der Pleite beim THW Kiel ist der SC Magdeburg am Mittwoch (12.02.2025, 20.45 Uhr, live hören und im Ticker) schon wieder in der Champions League gefordert. Am elften von 14 Spieltagen dribbeln die Handballer vom SCM beim polnischen Vertreter Industria Kielce auf. Beide Mannschaften sind in der Gruppe B auf Augenhöhe. Kielce ist als Fünfter genauso wenig sicher weiter wie der SCM als Sechster. Der Gewinner des Duells kann zumindest kurz verschnaufen. Sechs der acht Teams qualifizieren sich über das Viertelfinale.

Weitere Ausfälle beim SC Magdeburg

Doch die Verletztenliste wird bei den Magdeburgern immer länger. Am Dienstag vermeldete der Bundesligist zwei weitere Fälle. Christian O'Sullivan wurde bereits am Montag am Knie operiert. Bei ihm rechnet der Verein mit einer Ausfallzeit von mindestens vier Wochen. Zudem zog sich Albin Lagergren im Training eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu. Hier stehen noch weitere Untersuchungen an. Für das Champions-League-Spiel in Kielce fällt er definitiv aus.

SCM - ein bisschen Wundertüte

International hadern die Magdeburger in dieser Saison, drei Siegen stehen schon sechs Niederlagen gegenüber. Dabei tritt das Team von Bennet Wiegert als Wundertüte auf. Gewann zum einen gegen Spitzenreiter FC Barcelona, verlor aber auch gegen Schlusslicht RK Zagreb.

Das Problem ist oftmals auch die schwache Wurfquote. Mit 285 erzielten Treffern ist der SCM in der Gruppe B hinten dran, nur Zagreb hat noch weniger Tore erzielt. Auch bei der schmerzhaften Niederlage am Sonntag gegen Kiel war der Abschluss der Knackpunkt.

SC Magdeburg: Niederlage gegen Rekordmeister Kiel

Nur 52 Prozent der Magdeburger Würfe fanden in der ersten Halbzeit den Weg ins Ziel. Die Quittung war ein deutlicher Rückstand (11:20). "Es war schon ein Dämpfer mit Blick auf die Platzierungen und die Champions-League-Quali. Wir dürfen uns nicht mehr viel erlauben", sagte Trainer Bennet Wiegert nach dem Spiel.

Wiegert: "Dürfen uns nicht mehr viel erlauben"

Ex-Erlangener hütet Tor in Kielce

Linksaußen Matthias Musche, mit zehn Toren bei zwölf Versuchen, einer der Lichtblicke. Er wollte nicht alles schlechtreden. "Wir machen ein paar Fehler, die wir nicht machen dürfen, aber ich finde, wir halten uns schon an unser System. Wir werden zusammenhalten, weitermachen und versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen." Dann muss vor allem die Torausbeute besser werden. Leicht wird das nicht. Im Tor von Kielce steht seit zwei Monaten der Ex-Erlangener Klemen Ferlin. Bei seiner Premiere besiegte Kielce am letzten Spieltag der Champions League prompt den norwegischen Meister Kolstad Håndball mit 31:30.

Nach dem "unbefriedigenden Spiel" (Wiegert) in Kiel wird sich der SCM strecken müssen. Während der Meisterschaftskampf trotz der Niederlage in Kiel noch völlig offen ist, naht die Entscheidung über den Verlauf der Champions-League-Saison. In den nächsten drei Wochen entscheidet sich, ob die Elbestädter königlich bleiben. Viele "Aussetzer" darf sich der SCM auch hier nicht mehr erlauben.

sst