FIBA Europe Cup Niners Chemnitz wollen die Krönung in Istanbul
Die Niners Chemnitz sind ihrem großen Ziel, "Geschichte zu schreiben", ein gutes Stück nähergekommen. Doch für die Europapokal-Krönung muss das Pastore-Team nun noch nächste Woche im Hexenkessel der Ülker Arena von Istanbul bestehen.
So begeisternd dieser von Emotionen und Adrenalin getragene erste Finalabend vor den 5.000 Fans in der restlos ausverkauften Messehalle auch war – hinterher war den Profis der Niners Chemnitz sehr daran gelegen, schnellstmöglich zur Tagesordnung zurückzukehren.
Niners-Antreiber Kevin Yebo und seine Chemnitzer Teamkollegen peilen nun die Krönung am Bosporus an.
Kevin Yebo: "Es bedeutet erstmal nix"
Zwar hat sich das Team von Cheftrainer Rodrigo Pastore durch das 85:74 über den türkischen Erstligisten Bahçeşehir Koleji aus Istanbul ein anständiges Polster von elf Punkten vor der Entscheidung um die Trophäe im FIBA Europe Cup erarbeitet. Aber das "bedeutet erstmal nix", wusste Kevin Yebo am Mikrofon von Sport im Osten einzuordnen. "Wir wollen das Spiel hier vergessen und da mit einer 0:0-Mentalität hinfahren. Es steht 0:0 und wir wollen aufs Gaspedal drücken. Es ist noch nicht vorbei."
Ganz so drastisch zugespitzt wie von Center Yebo stellt sich die Ausgangssituation nicht dar, doch die Devise der Sachsen ist klar: Bloß nicht in voreilige Ekstase verfallen. Zu schnell kann es im Basketball gehen. Elf Punkte – das sind im Zweifel nicht mehr als vier Angriffe. Trotzdem haben die Chemnitzer am Dienstag einmal mehr bewiesen, dass sie für diesen letzten Schritt das nötige Rüstzeug aufbieten.
Über 13.000 Zuschauer finden in der Ülker Arena von Istanbul Platz.
Letzte Reifeprüfung in der Ülker Arena
"Wir haben so versucht zu spielen wie immer: Schnellen Basketball, physischen Basketball, viel Energie – da haben wir heute einen guten Job gemacht", meinte Kapitän Jonas Richter. Und zwar nicht zuletzt als Team. Gleich sechs Niners-Akteure punkteten zweistellig. Angeführt von DeAndre Lansdowne, der 16 Punkte, sieben Rebounds und acht Assists lieferte, überstanden die Hausherren auch die Schwächephase gegen Ende des dritten Viertels, als Bahçeşehir um Topscorer Axel Bouteille (25 Punkte) bis auf sieben Zähler herangekommen war (30./63:56).
Nun wartet die abschließende Reifeprüfung – am kommenden Mittwoch (24. April, 18 Uhr MEZ im Sport im Osten-Livestream und Ticker) im über 13.000 Zuschauer fassenden Hexenkessel der Ülker Arena auf der asiatischen Seite der Bosporusmetropole. Kevin Yebo unterstrich: "Wir wollen das Ding beenden, den Pokal mit nach Hause nehmen und Geschichte schreiben."
mhe