Cheftrainer Marco Rose

Fußball | Bundesliga "Mehr Bekenntnis geht nicht!" – Marco Rose und die Lust auf Kontinuität bei RB Leipzig

Stand: 18.05.2024 08:57 Uhr

Bei Eintracht Frankfurt endet für RB Leipzig die aktuelle Bundesliga-Spielzeit. Das Champions-League-Ticket ist längst gelöst. Trotz jüngster Nebengeräusche richtet sich der Blick von Marco Rose schon auf die neue Saison.

Rein tabellarisch geht es für RB Leipzig am Samstag (18. Mai, 15:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker) auswärts bei Eintracht Frankfurt zum Abschluss dieser Saison um nichts mehr. Das Team von Cheftrainer Marco Rose kann weder klettern noch abrutschen und wird die Bundesliga 2023/24 auf Rang vier abschließen, der das neuerliche Ticket zur Champions League mit sich bringt.

Xavi zurück, Olmo fehlt, Debüt für Norbye

Anders als Frankfurt, das mit einem Remis Rang sechs sichern würde und damit sogar auf den Einzug in die Königsklasse hoffen darf, steht RB also ein besseres Schaulaufen bevor, an dem die angeschlagenen Dani Olmo und Mohamed Simakan nicht teilnehmen werden. Derweil steht Xavi Simons nach abgesessener Gelbsperre wieder bereit, während Winterpausenneuzugang Eljif Elmas aller Voraussicht nach den zweiten Startelfeinsatz seit seiner Ankunft bekommt. Eine Premiere hat sich der Norweger Jonathan Norbye erarbeitet – Marco Rose belohnt den vor kaum zwei Monaten erst 17 Jahre jung gewordenen Verteidiger für ansprechende Leistungen in der U19 mit einem Platz im Spieltagskader.

"Die Saison geht dem Ende entgegen, es wird weniger im Kader, aber wir werden morgen trotzdem eine gute Mannschaft auf dem Platz haben, um das Spiel zu gewinnen", blickte Rose am Freitag (17. Mai) voraus. Mit einem Sieg könnte RB die beste Saison seiner noch jungen Bundesliga-Geschichte erreichen. "Es ist nicht wichtig, was Frankfurt braucht oder nicht braucht. Es geht um uns und wir wollen erfolgreich sein. Ich erwarte, dass wir es gut machen und erwachsen auftreten." Die Gäste sind wettbewerbsübergreifend seit elf Spielen ungeschlagen.

Jonathan Norbye

Der 17-jährige Jonathan Norbye steht erstmals im Bundesligakader.

RB: Hoffnung auf keinen großen Umbruch

Bei allem Respekt gegenüber der letzten Pflichtaufgabe dieser Spielzeit lag das Interesse bei der Pressekonferenz dann neben der Vertragsverlängerung von Nationalspieler Benjamin Henrichs aber naheliegend vor allem am jüngsten, bemerkenswert öffentlich geführten Meinungsaustausch zwischen Marco Rose und dem im RB-Universum weiterhin über allem thronenden Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Mintzlaff.

Bundesliga: RB Leipzig mit Punkt gegen Werder Bremen endgültig Vierter

Nicht zuletzt nach dem Bremen-Heimspiel hatte Rose, dessen aktuelles Arbeitspapier am Cottaweg noch bis 2025 gilt, die Klubführung durchaus deutlich dazu angehalten, in diesem Sommer möglichst keinen nächsten großen Kaderumbruch wie im Vorjahr mit Christopher Nkunku, Josko Gvardiol, Konrad Laimer, Dominik Szoboszlai oder Marcel Halstenberg zuzulassen. Zudem geisterten zunächst unwidersprochene Avancen über ein vermeintliches Interesse der AC Milan an Marco Rose umher. Daraufhin hatte sich Mintzlaff in einem Podcast-Interview unter anderem nicht vollends beglückt über Abschlussrang vier der Leipziger Fußballprofis, u.a. hinter dem VfB Stuttgart, gezeigt.

Oliver Mintzlaff Red Bull Chef / Manager, Trainer Marco Rose

Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff und Cheftrainer Marco Rose hatten unter der Woche einigen Gesprächsbedarf.

Aussprache zwischen Mintzlaff und Rose

An diesem Freitag nun machte sich Rose beherzt daran, die Deutungshoheit über die Debatte zurückzugewinnen. Vor allem unterstrich der Fußballlehrer unmissverständlich: "Ich bin sehr gerne hier, werde auf jeden Fall auch nächste Saison hier sein und entwickle auch gerne weiter. Mehr Bekenntnis geht nicht", beglaubigte der 47-Jährige fast schon an Eides statt.

"Oliver und ich haben uns ausgesprochen"

Zwar vergaß Rose im Weiteren nicht, noch einmal auf Stuttgarts "Fabelsaison" und die "außerirdischen" Leverkusener hinzuweisen, den offenkundigen Zwist mit Mintzlaff legte er trotzdem zu den Akten. "Oliver und ich sind erwachsene Leute und wir haben uns ausgesprochen. Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein", informierte Marco Rose.

Fußballtrainer Marco Rose (RB Leipzig)

Marco Rose bleibt auch in der nächsten Saison Trainer von RB Leipzig.

Saisonanalyse mit Mintzlaff und Co. steht an

"Das Entscheidende ist, dass jeder weiß, dass der Trainer nächstes Jahr noch da ist. Wir können Gespräche mit Spielern führen, die bleiben sollen und mit Spielern, die kommen sollen. Das Andere kommt ganz entspannt zum richtigen Zeitpunkt." Besagtes "Andere" ist immerhin die inhaltlich wie zeitlich noch zu vereinbarende Vertragsverlängerung mit dem gebürtigen Leipziger, der seit September 2022 im Amt ist, RB seitdem zweimal in die Champions League sowie zum DFB-Pokal- und Supercupsieg 2023 geführt hat.

In der nächsten Woche steht die Saisonanalyse an. Neben Rose und Sportdirektor Rouven Schröder werden auch Geschäftsführer Johann Plenge sowie Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff und Mario Gomez als Technischer Direktor der internationalen Fußballsparte des Konzerns konferieren. Alle hier seien "sehr ambitioniert", wollen "Kontinuität" und "Ziele erreichen", betonte Marco Rose und ergänzte: "Wir merken am Ende dieser Saison, wo wir in keinem Finale stehen, dass irgendwas fehlt, dass wir was vermissen. Trotzdem haben wir unsere Aufgaben sehr ordentlich erfüllt. Aber wir haben alle Lust auf mehr."

mhe