![Johanna Reichert (Thüringer HC, 29), Rikke Hoffbeck (Thüringer HC, 22) und Natsuki Aizawa (Thüringer HC, 23) | IMAGO / Christian Heilwagen Johanna Reichert (Thüringer HC, 29), Rikke Hoffbeck (Thüringer HC, 22) und Natsuki Aizawa (Thüringer HC, 23)](https://images.sportschau.de/image/d89e99cd-3085-4b6a-9b2b-7d64594ef506/AAABlNfYt78/AAABkZLrr6A/original/mdr-johanna-reichert-110.jpg?overlay=6b5fb0e9-2fd5-46e5-a122-d644da62cbf6&overlayModificationDate=AAABjb0qB-4)
Handball | Bundesliga Last-Minute-Sieg für den Thüringer HC – Sachsen Zwickau unterliegt Dortmund deutlich
Gegen Bensheim-Auerbach hat der Thüringer HC einen Krimi-Sieg eingefahren. Der BSV Sachsen Zwickau musste sich nach einem starken Beginn Borussia Dortmund geschlagen geben.
Der Thüringer HC ist zurück in der Erfolgsspur. Nach zwei Niederlagen in Serie gegen Ludwigsburg und Neckarsulm siegte das Team von Coach Herbert Müller in eigener Halle gegen die HSG Bensheim-Auerbach mit 36:35 (20:18). Beste Werferin auf Seiten des THC war Johanna Reichert mit zehn Treffern, für die Gäste erzielte Nina Engel 13 Tore.
Ausgeglichene Anfangsphase - von Müdigkeit keine Spur
Beide Teams hatten zuletzt mit Bundesliga und European League ein straffes Programm zu bewältigen, doch von Strapazen oder Erschöpfung war zunächst nichts zu sehen. In den ersten zehn Minuten begegneten sich beide auf Augenhöhe, ehe sich die Gastgeberinnen leicht absetzen konnten – nach 14 Minuten stand es 11:7. Eine Auszeit der Gäste brachte sie jedoch zurück ins Spiel und sie verkürzten auf 10:11 (17.). Coach Müller reagierte prompt mit einer eigenen Auszeit – mit Erfolg: Der THC fand zurück zu seiner Souveränität und ging mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeit.
Sieg in letzter Sekunde
Nach der Pause entwickelte sich vor den 1.047 Zuschauern in der Salza-Halle ein wahrer Krimi. Zunächst knüpfte der THC an die Leistung aus dem ersten Durchgang an und baute die Führung auf 25:21 (39.) aus. Doch die HSG ließ sich nicht abschütteln und schaffte in der Schlussphase mit noch 19 Sekunden auf der Uhr durch Engel tatsächlich den Ausgleich zum 35:35. Der THC hatte noch einen letzten Angriff – und mit Reichert die beste Torjägerin der laufenden Spielzeit (126 Tore) in seinen Reihen. Mit den letzten Sekunden auf der Uhr stieg die Österreicherin hoch, wuchtete den Ball ins Netz und machte den Sieg für die Thüringerinnen perfekt.
Sachsen Zwickau verliert bei Borussia Dortmund deutlich
Der BSV Sachsen Zwickau bleibt auswärts weiterhin ohne Sieg. Beim Tabellenzweiten aus Dortmund musste sich der BSV nach einem guten Beginn schließlich deutlich mit 25:31 (11:15) geschlagen geben.
Starker Zwickauer Beginn
Nach dem knappen 27:26-Erfolg gegen Bayer Leverkusen startete die Mannschaft von Norman Rentsch mit Selbstvertrauen und erarbeitete sich durch eine hohe Effizienz nach fünf Minuten eine 4:2-Führung. Dortmund hatte zunächst Probleme damit, offensiv eine Lücke zu finden und scheiterte gleich mehrfach an Torhüterin Viktoria Gyori. Nachdem der BSV gleich vier Konterchancen liegen ließ, um die Führung zu erhöhen, nutzten die Dortmunder die Möglichkeiten und drehten die Partie. Auch in der Folge zeigten die Zwickauerinnen viele Fehler im Offensivspiel und erzielten in zwölf Minuten lediglichen einen weiteren Treffer, sodass es nach 17 Minuten plötzlich 5:9 stand.
Dortmund spielte sich immer wieder über die Außen gut voran, nutzte aber vor allem zahlreiche Tempo-Gegenstöße, die Zwickau ermöglichte, weil Trainer Rentsch im Angriff konsequent eine zusätzliche Feldspielerin auf die Platte brachte und der Wechsel nach Ballverlust nicht schnell genug funktionierte. Zum Ende der ersten Hälfte ging die Taktik zumindest offensiv noch einmal auf und Victoria Hasselbusch traf kurz vor der Pause zum 11:15-Pausenstand.
5:0-Lauf bringt nur kurz Hoffnung
Zwickau blieb auch im zweiten Durchgang dabei, mit einer zusätzlichen Angreiferin zu agieren, fand offensiv gegen eine erstarkte BVB-Defensive jedoch auch in Überzahl kaum Lücken und schenkte die Bälle her. Dortmund nutzte die Chancen gnadenlos und spielte die starke Maraike Kusian auf Außen immer wieder frei, die mit zehn Treffern zur besten Werferin des Abends avancierte und nach 42 Minuten auf 20:14 für den BVB stellte.
![Maraike Kusian traf am Abend zehn Mal für den BVB. | IMAGO / Frank Zeising Hanballerinnen beim Abwurf](https://images.sportschau.de/image/29ac9c75-bbcb-460e-bad1-674348df884f/AAABlNfYuao/AAABkZLlUbs/16x9-960/mdr-maraike-kusian-traf-am-abend-zehn-mal-fuer-den-bvb-100.jpg)
Maraike Kusian traf am Abend zehn Mal für den BVB.
Als die Partie beim Stand von 15:24 nach 45 Minuten bereits entschieden schien, schöpfte die Rentsch-Mannschaft noch einmal neuen Mut und nutzte die Lässigkeit des BVB mit einem 5:0-Lauf, der Zwickau auf 20:24 heranbrachte. Durch einen einfachen Ballverlust verpasste der BSV dann jedoch den sechsten Treffer in Folge und Dortmund zerstörte so die aufgekeimte Hoffnung mit zwei schnellen Toren zur endgültigen Entscheidung. In den Schlussminuten nahm das Tempo mit zahlreichen Treffern noch einmal zu. Das Schlusswort gehörte dann wie schon im ersten Durchgang Victoria Hasselbusch, die vom Kreis den letzten Treffer zum 25:31-Endstand erzielte.
spio