
Handball | 2. Bundesliga HC Elbflorenz verspielt sechs-Tore-Führung gegen TuSEM Essen
Der HC Elbflorenz hat gegen TuSEM Essen zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht gespielt. Die Sachsen gaben einen großen Vorsprung aus der Hand, zeigten am Ende aber noch einmal Moral.
Mit 30:30 (18:13) holte das Team von Trainer André Haber am Ostersonntag (20. April) einen Punkt gegen den dreimaligen deutschen Meister aus der Ruhrmetropole. Der HCE sah früh wie der sichere Sieger aus, vergab eine Führung, kämpfte sich zurück und kassierte in allerletzter Sekunde den Ausgleich.
Dresden dominiert und zieht früh davon
Dresden legte einen Start nach Maß hin, führte nach viereinhalb Minuten mit 4:0. Essen haderte mit den eigenen Abschlüssen, Trainer Daniel Haase stauchte seine Mannen nach fünf Minuten bereits erstmals zusammen: "Das ist die Scheiße, die ich gemeint habe!" Doch wirklich besser wurde es nicht, das erste Tor aus dem Spiel für TuSEM fiel in der neunten Minute nach einem Fehler des HCE (6:3). Die Hausherren trafen aber konstant, die Gäste zeigten sich über weite Strecken desolat, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Die ersten acht Würfe des HCE fanden alle den Weg ins Tor, Robin Cantegrel im Kasten der Elbestädter hielt auf der anderen Seite stark. Haase nahm bereits nach 14 Minuten beim Stand von 10:4 die zweite Auszeit.
Besser wurde es kaum, auch wenn ein Torwartwechsel bei TuSEM für einen leichten Aufwärtstrend sorgte. Dresden hatte die Partie im Griff und erzielte dazu auch noch einige sehenswerte Treffer durch Vincent Klepp, der erst einen Lupfer gefühlvoll in den Kasten legte und kurz vor der Pause einen Kempa haargenau und wohltemperiert vollendete.
Essen mit Comeback und Glück in letzter Sekunde
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Essen deutlich verbessert, bei Dresden fielen die Tore nicht mehr so wie vor der Pause. TuSEM kam bis auf zwei Tore heran, André Haber hatte in der 44. Minute genug gesehen und rief sein Team in der Auszeit zu sich. "Es reicht jetzt!" war die Ansage des Trainers an seine Dresdner. Essen reichte es noch nicht, Nils Homscheid glich in der 50. Minute aus, der erste Gleichstand seit dem Anpfiff. Und sieben Minuten vor dem Ende brachte Felix Göttler die erste Führung für Essen in der Partie.

Sebastian Greß war mit sieben Toren bester Werfer des HCE gegen TuSEM Essen.
Neben Plaue, der zwölf Paraden von der Bank sammelte, war Felix Eißing mit sieben Toren hauptverantwortlich für die Trendwende. Er brachte auch den ersten zwei-Tore-Vorsprung für die Mannschaft aus dem Ruhrpott. Aber Dresden berappelte sich auf einmal wieder, lag nach einem 3:0-Lauf in der letzten Minute auf einmal auf Siegkurs – und kassierte nach Ablauf der Uhr noch den Ausgleich per Siebenmeter von Nils Homscheid.
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