Fußball | DFB-Pokal HFC-Marschroute gegen "geilen Gegner" St. Pauli: Mutig, aber nicht naiv
Die Saison 2024/25 ist erst wenige Wochen alt, da steht für den Halleschen FC bereits das erste Highlight auf dem Programm. Am Freitag (14. August 2024) kommt Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli nach Sachsen-Anhalt - zum DFB-Pokalspiel der ersten Hauptrunde.
Der Hallesche FC ist durchwachsen in die neue Regionalliga-Saison gestartet. Zwei Unentschieden und ein Sieg stehen nach drei Spielen zu Buche. Der jüngste Erfolg gegen den FC Rot-Weiß Erfurt könnte angesichts der bevorstehenden Mammutaufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals moralisch Gold wert sein.
Entspannt ins "Bonusspiel" gegen St. Pauli
Gegen den Neu-Bundesligisten FC St. Pauli würde ein verunsicherter Auftritt am Freitag (16.08.2024, ab 19 Uhr im Live-Ticker und komplett live hören) im ausverkauften heimischen Leuna-Chemie-Stadion mit Sicherheit das frühe Aus bedeuten. Doch der Sieg gegen Erfurt hat viel Druck von der Mannschaft genommen, so dass Halle befreit in das "Bonusspiel", wie es HFC-Spieler Jan Löhmannsröben nennt, gegen den haushohen Favoriten aus Hamburg gehen kann.
"Wenn wir da eine Sensation schaffen, wäre das sportlich ein totaler Katalysator, aber auch finanziell nicht ganz unwichtig, weil es uns natürlich von ein paar Sorgen befreien würde, die nach dem Abstieg sicherlich da sind", ordnete HFC-Sportdirektor Daniel Meyer die Partie im Gespräch mit SPORT IM OSTEN ein.
Wunsch: Spiel lange offen halten
Doch wie will man den Drei-Klassen-Unterschied wettmachen? Für Daniel Meyer liegt ein Schlüssel darin, mutig - aber nicht naiv - zu spielen. Doch das allein reicht nicht: "Ich glaube es hilft, das Spiel so ein bisschen zu verschleppen und lange in so einem Bereich zu bleiben, wo man das Spiel noch auf seine Seite ziehen kann". Und dann komme es darauf an, in der Endphase des Spiels zu versuchen, noch einen Punch zu haben.
Dass der FC St. Pauli, der mit dem neuen Trainer Alexander Blessin in die Saison startet, noch kein Pflichtspiel bestritten hat, sieht man beim HFC nicht als Nachteil. Man sei gut über den Gegner informiert, so Daniel Meyer. Zudem sei Trainer Mark Zimmermann kürzlich beim Testspiel der Hanseaten gegen Atalanta Bergamo (3:0) live vor Ort gewesen.
Löhmannsröben träumt von Sensation
Angst hat man in Halle trotz des 3:0-Erfolgs des FCSP gegen den italienischen Erstligisten nicht. Eher große Vorfreude. Jan Löhmannsröben, der in seiner Karriere bereits in sechs DFB-Pokalspielen auf dem Rasen stand, beschreibt die Chancen der Hallenser so: "Keiner schreibt uns auf die Fahne, dass wir sicher weiterkommen. Aber für Fußball-Romantiker: Ein bisschen träumen darf man immer."
Damit der Traum nicht zu Albtraum wird, hat Löhmannsröben noch einen Tipp parat: Statt mit heißem Herd, also übermotiviert, solle man auf dem Rasen lieber einen kühlen Kopf bewahren.
Hochsicherheitsspiel: Bleiben die Fan-Lager friedlich?
Egal wie das Spiel sportlich ausgeht, für Halle wird es auf jeden Fall ein Saison-Highlight. "Die Jungs freuen sich total. Ausverkauftes Haus, geiler Gegner", so Daniel Meyer. Und wenn die Partie, die auch wegen eines Vorfalls im Januar 2024 zum Hochsicherheitsspiel erklärt wurde, ohne Ausschreitungen bleibt, könnte es sogar ein Fußballfest für alle werden.
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