Fußball | Regionalliga Hallescher FC will Jenas Ex-Aufstiegscoach Mark Zimmermann
Der Abstieg aus der 3. Liga war für den Halleschen FC ein herber Schlag. Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Nach "Sport-im-Osten"-Informationen soll Mark Zimmermann neuer Cheftrainer bei den Saalestädtern werden.
Treffen mit Daniel Meyer hat bereits stattgefunden
Halles Sportdirektor Daniel Meyer hat sich bereits mit Zimmermann getroffen, die Gespräche sollen recht weit fortgeschritten sein. Der Verein hatte zuletzt am Mittwoch (22.05.2024) bekanntgegeben, dass Stefan Reisinger nächste Saison nicht bei den Rot-Weißen bleiben wird.
Zwei weitere Namen geistern durch Halle
Des Weiteren sollen Markus Zschiesche (SV Babelsberg) und Semih Keskin (Viktoria Berlin) Alternativen für die freie Trainerposition sein. Sie arbeiteten in den letzten zwei Jahren bei ihren Regionalliga-Klubs in der Nordost-Staffel, trotz den ordentlichen Abschlussrängen fünf und drei laufen ihre Verträge aber - Stand jetzt - aus. Die Spur zu Zimmermann ist jedoch am heißesten und intensivsten.
Semih Keskin ist seit zwei Jahren Trainer bei Viktoria Berlin, gilt als Außenseiter-Kandidat beim HFC.
Denn Zimmermann kennt die Regionalliga Nordost aus seiner Zeit beim FC Carl Zeiss Jena, wo er von Sommer 2016 bis Winter 2018 tätig war. Dazu weiß der 50-Jährige, wie ein Drittliga-Aufstieg geht. Mit den Thüringern wurde er 2017 Staffel-Meister und siegte in der Relegationsrunde gegen Viktoria Köln (3:2, 0:1).
Vier Jahre beim U21-Nachwuchs des 1. FC Köln
Anschließend coachte Zimmermann vier Jahre die U21 von Noch-Bundesligist 1. FC Köln in der Regionalliga West. Seine Bilanz konnte sich auch dort sehen lassen: Zweimal Fünfter, einmal Siebter. Nur in seiner letzten Saison reichte es mit Platz 14 nicht für einen einstelligen Tabellenrang.
Danach wurde sein Vertrag bei den Geißböcken nicht verlängert, weshalb Zimmermann bis heute ein Jahr ohne Verein war. Die lange starke Zusammenarbeit mit einer jungen Mannschaft spricht aber eindeutig für Zimmermann, der Talente weiterentwickeln und den Neuaufbau eines Teams voranbringen kann.
Mark Zimmermann, damals noch als FCC-Trainer, könnte nun in Halle landen.
Ende 2022 war Zimmermann auch in Aue im Gespräch
Unter anderem aufgrund dieser Fähigkeiten wurde Zimmermann im Dezember 2022 auch bereits mit einem Engagement bei Drittligist Erzgebirge Aue in Verbindung gebracht, nachdem sein ehemaliger Weggefährte Matthias Heidrich bei den Veilchen als Sportchef angeheuert war. Jetzt verschlägt es ihn mit etwas Verzögerung wohl tatsächlich zurück nach Mitteldeutschland – allerdings nach Halle. Stelle und Aufgabe scheinen auf jeden Fall wie zugeschnitten auf ihn zu sein.
Das Engagement von Stefan Reisinger endet damit im Anschluss an das Landespokalfinale am Wochenende gegen Halberstadt nach knapp zwei Monaten. Trotz eines kurzzeitigen Aufbäumens konnte der neue Mann an der Seitenlinie den Abstieg in die Regionalliga nicht verhindern. Die Nordost-Staffel wäre für den Niederbayer komplettes Neuland gewesen.
Babelsberg-Trainer Markus Zschiesche ist ebenfalls ein Kandidat beim HFC.
Zimmermann würde die Reisinger-Lücke passgenau schließen
Auch deswegen hatten sich beide Seiten entschlossen, die Zusammenarbeit nicht fortzuführen. Sportdirektor Meyer hatte bereits zur Reisinger-Trennung gesagt: "Wir haben in einem vertrauensvollen, wertschätzenden Austausch auf die vergangenen Wochen zurückgeblickt, aber vor allem die anstehenden Besonderheiten der Regionalligasaison beleuchtet. Im Ergebnis dessen steht der gemeinsame Entschluss, den HFC für diese Aufgabe anders aufzustellen."
Die Voraussetzungen, die Zimmermann mitbringt, würden genau diese Lücke abdecken. In Jena wird man sich da an feucht-fröhliche Aufstiegsbilder erinnern können. Vielleicht packt Zimmermann mit dem HFC ja die schnelle Rückkehr ins Profigeschäft - falls er den Zuschlag tatsächlich kriegt.