
Boxen Ex-Weltmeister und Boxlegende George Foreman gestorben
Er war einer der ganz großen Boxer aller Zeiten. Er war Schwergewichts-Champion, galt lange als unschlagbar, verlor 1974 im "Rumble in the Jungle" gegen Muhammad Ali. Nach seinem Comeback wurde er ältester Weltmeister. Axel Schulz hatte die Ehre, 1995 gegen George Foreman um die WM zu boxen, verlor höchst umstritten. Am Freitag starb Foreman im Alter von 76 Jahren.
Der ehemalige US-Schwergewichtsboxer George Foreman ist tot. Der Olympiasieger und mehrfache Profi-Weltmeister starb friedlich am Freitag (Ortszeit) im Kreise seiner Familie, wie seine Angehörigen auf Instagram bekanntgaben. Er war 76 alt. "Unsere Herzen sind gebrochen", hieß es in der Mitteilung. "Als gläubiger Prediger, hingebungsvoller Ehemann, liebender Vater und stolzer Groß- und Urgroßvater war sein Leben von unerschütterlichem Glauben, Demut und Zielstrebigkeit geprägt."
Foreman war "eine Kraft des Guten"
Als "Menschenfreund, Olympiateilnehmer und zweimaliger Weltmeister im Schwergewicht" sei Foreman hoch geachtet gewesen. Seine Familie bezeichnete ihn als "eine Kraft des Guten" und "Mann mit Disziplin und Überzeugung". Die Familie dankte für Anteilnahme und Gebete und bat um Ruhe, "während wir das außergewöhnliche Leben eines Mannes würdigen, den wir unser Eigen nennen durften."
Ex-Weltmeister Mike Tyson kondolierte auf der Plattform X. "Sein Beitrag zum Boxen und darüber hinaus wird niemals vergessen werden", schrieb er über seinen ehemaligen Kollegen.
Olympiasieger und Prof-Weltmeister
Foreman hatte eine der längsten Karrieren in der Geschichte des Boxsports, die er erst im Jahr 1997 beendete. Der gebürtige Texaner drohte in jungen Jahren in schlechte Kreise abzugleiten, als er den Boxsport entdeckte. "Vom Schläger zum Boxer", beschrieb er selbst seine Wandlung und seinen Werdegang.

Der Herausforderer Muhammad Ali zuckt zusammen, als er am 30. Oktober 1974 im WBA/WBC-Meisterschaftskampf in Kinshasa, Zaire, vom verteidigenden Weltmeister George Foreman mit einem kräftigen linken Stoß in den Körper getroffen wird.
Nach der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt wechselte er in das Profi-Lager und trug von 1973 bis 1974 die WBC- und WBA-Weltmeistergürtel. Den Weltmeistertitel im Schwergewicht eroberte er im Jahr 1973 im Zusammentreffen mit Joe Frazier. Sein wichtigster Kampf jedoch endete in einer K.o.-Niederlage gegen Muhammad Ali am 30. Oktober 1974 in Kinshasa, ein Kampf, der als "Rumble in the Jungle" in die Boxgeschichte einging.
Rücktritt 1977 - WM-Comeback 1994
Nach seiner Rückkehr in den Ring erklärte er 1977 im Alter von 28 Jahren seine Karriere nach einer K.o.-Niederlage gegen Jimmy Young für beendet. Zehn Jahre später startete er jedoch ein überraschendes Comeback und krönte sich im November 1994 mit einem K.o.-Sieg gegen Michael Moorer im Alter von 45 Jahren zum ältesten Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte.
Schulz verliert Kampf seines Lebens
Den Gürtel verteidigte Foreman 1995 mit einem hochumstrittenen Sieg gegen den deutschen Profi Axel Schulz. Der damals 26-Jährige zeigte den Kampf seines Lebens, verlor dennoch nach Punkten. Zwei der drei Punktrichter urteilten 115:113 für den Weltmeister, der dritte 114:114. 1997 beendete Foreman seine Karriere endgültig.

Las Vega, 22.04.1995, MGM - Park IBF - Weltmeisterschaft im Schwergewicht George Foreman vs Axel Schulz Axel trifft mit seiner Rechten George Foreman am Kopf.
Gern gesehener Sportkommentator
Nach seinem ersten Rücktritt 1977 widmete sich Foreman dem christlichen Glauben und wurde Prediger. Dieser Tätigkeit ging er auch später nach seinem endgültigen Abschied aus dem Ring nach. Er arbeitete zudem als Sportkommentator und war in Talkshows weltweit gerngesehen. Als Unternehmer schaffte er es, den George Foreman-Grill in US-Haushalten zu platzieren.
dpa/SpiO