Trotz Karriereende Ex-Bundesliga-Profi Nils Petersen spielt Testspiel für den Blankenburger FV
Nils Petersen spielte zuletzt für den SC Freiburg in der ersten Bundesliga. Zum Saisonende hat der gebürtige Wernigeröder seine Fußballkarriere offiziell beendet. Doch am vergangenen Wochenende wurde Petersen in Blankenburg bei einem Testspiel im Trikot des Blankenburger FV gesichtet – er schoss sogar ein Tor. MDR SACHSEN-ANHALT hat beim Kapitän des Blankenburger FV, Christoph Pinta, nachgefragt, was es damit auf sich hat.
MDR SACHSEN-ANHALT: Nils Petersen hat vor kurzem bei Ihnen im Team des Blankenburger FV gespielt, obwohl er seine Fußballkarriere am 30. Juni beendet hat. Wie kam es dazu?
Christoph Pinta: Wir kennen uns, seitdem wir zusammen in der Schule waren und haben damals in der Jugend angefangen zusammen, Fußball in Wernigerode zu spielen. Danach war ich bei seiner Karriere bei seinen Fußballspielen immer mit dabei. Er ist mein bester Freund und ich bin sein Trauzeuge gewesen.
Wir haben immer scherzhaft gesagt, dass wir irgendwann mal zusammen Fußball spielen wollen, wenn er seine Karriere beendet hat. Dass es dann jetzt so schnell geklappt hat, das hätte ich selber nicht gedacht – ich hätte auch nicht gedacht, dass es überhaupt mal klappt.
Wir haben immer scherzhaft gesagt, dass wir irgendwann mal zusammen Fußball spielen wollen, wenn er seine Karriere beendet hat. Dass es jetzt so schnell geklappt hat, das hätte ich selber nicht gedacht. Christoph Pinta | Kapitän des Blankenburger FV
Wird Petersen als ehemalige Bundesligist, der zuletzt beim SC Freiburg gespielt hat, also ab sofort häufiger für den Blankenburger FV spielen?
Das kann man so nicht sagen. Er wohnt natürlich in Freiburg, sein Lebensmittelpunkt ist dort. Das ist von Blankenburg über 600 Kilometer weit weg. Wenn er mal in Blankenburg sein sollte, so wie es sich jetzt letztes Wochenende ergeben hat, dann ist das durchaus wieder möglich. Aber wann und ob, das können wir jetzt noch nicht sagen.
Beim Testspiel hat Petersen ein Tor erzielt, sodass der Blankenburger FV 2:1 gegen SV Langenstein gewonnen hat. Auch sonst sagt man ihm nach, dass er ein Joker sei, der immer trifft, sobald er eingewechselt wird. Was sagen Sie dazu?
Das kann er natürlich – das hat er auch bei uns gezeigt, dass er das auch von Anfang an kann ... Spaß. Das hat er natürlich in der Bundesliga auch bewiesen, dass er das von der Bank sehr, sehr gut kann. Aber er kann das natürlich auch – das wird immer so ein bisschen vergessen – wenn er von Anfang an spielt.
Er hat die Rolle so angenommen, wie es kaum ein Profifußballer macht, weil es schon immer eine kleine Enttäuschung ist, wenn die Startaufstellung bekanntgegeben wird und man nicht dabei ist. Das macht sicherlich auch etwas mit Spielern, negativ gesehen. Aber er hat das nach außen und für sich immer so verarbeitet, dass wenn er dann reinkommen konnte, er sein Leistung gebracht hat. Das ist eine mentale Stärke von ihm.
Dass Kapitän Christoph Pinta selbst auch Tore erzielen kann, zeigt er hier:
Wie hat das Publikum reagiert, als Petersen beim Testspiel mitgespielt hat?
Wir haben natürlich nicht so viele Zuschauer, schon gar nicht bei einem Testspiel. Ich glaube, es waren so zwischen 60 und 70 Leute da. Es hat sich vorher auch schon so ein bisschen herumgesprochen, dass er wahrscheinlich dabei sein wird. Ich wusste das schon länger, wir wollten den Trubel um ihn aber nicht zu groß werden lassen. Es sind aber tatsächlich auch einige Zuschauer nur seinetwegen gekommen. Als er das Tor geschossen hat, ging auch ein kleines Raunen bei uns über den Sportplatz, weil das echt ein schönes Tor war.
Das Interview führte Johanna Daher für MDR SACHSEN-ANHALT.
MDR (Johanna Daher)