Fußball | 3. Liga Erzgebirge Aue finanziell auf dem richtigen Weg
In der 3. Liga lief es nach dem Traumstart in den letzten Wochen nicht immer rund, dafür ist abseits des Rasens (fast) alles im Lot und die Zahlungsfähigkeit sichergestellt.
Der FC Erzgebirge Aue ist wirtschaftlich auf dem richtigen Weg, hat aber immer noch Schulden. Die Zahlungsfähigkeit für die laufende Saison ist sicher, erklärten Vereinsverantwortliche und Wirtschaftsprüfer am Freitagabend (15.11.2024) bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung.
Zeit zum Zurücklehnen sei dennoch nicht, denn die Liquiditätslage bleibt angespannt. Aue schleppt immer noch einen Schuldenbetrag mit sich herum. Seit dem Amtsantritt der neuen Führungsspitze um Vereinspräsident Roland Frötschner im Jahr 2022 versuchen die "Veilchen" einen bestehenden Verlustbetrag in Höhe von 2,8 Millionen Euro auszugleichen. Zwei Millionen Euro seien "abgebaut", rund 800.000 Euro fehlen entsprechend noch.
Catering-Vertrag über 25 Jahre abgeschlossen
Neue Baustellen würden verhindern, dass Aue schneller auf einen grünen Zweig kommt. Der Vereins-Boss erklärte, dass Aue beispielsweise laut einer Auflistung des Deutschen Fußball-Bundes den schlechtesten Cateringvertrag besitze. Heißt: Bei Aue bleibt im Vergleich zu anderen Profi-Klubs vom Umsatz des Caterers am wenigsten hängen. Das Problem: Der Vertrag wurde über eine Laufzeit von 25 Jahren geschlossen.
Die Altlasten beschäftigen den Klub, der die Saison 2023/24 bei einem Gesamtetat von 13,176 Millionen Euro mit einer "roten Null" abgeschlossen hat, das Minus von 3000 Euro fiel moderat aus. Im laufenden Geschäftsjahr plant der Vorstand mit einem ähnlichen Budget und wies einen geplanten Gewinn von 50.000 Euro aus, so dass sich das bilanzielle Eigenkapital auf 175.000 Euro erhöhen würde.
Sparen am Profi-Kader?
Die Führungsspitze will weiter Schulden abbauen, neue Geldquellen generieren, möglicherweise wird auch am Kader gespart werden müssen. Wobei das ein Drahtseilakt ist, denn eine Rückkehr in die 2. Bundesliga würde extrem helfen, um finanziell in ruhiges Fahrwasser zu gelangen.
Testspiele gegen RB Leipzig: Ja oder Nein?
Abseits von Zahlen wurde es vor allem beim Punkt "Testspiele gegen RB Leipzig" spannend. Im Sommer hatte ein Test gegen den Bundesligisten heiße Diskussionen und einen Sturm des Protestes der Ultra-Fans ausgelöst. Der Ehrenrat fürchtete angesichts der damals hitzigen Debatte um die gute Stimmung im Verein und brachte den Punkt auf die Tagesordnung. Die Mitglieder sollten ihre Meinung kund tun. Von den 392 anwesenden Mitgliedern stimmen 179 dafür und 148 dagegen zukünftig Testspiele gegen die Leipziger zu bestreiten. Das Votum sei allerdings nicht bindend.
Ehrenrat neu gewählt
Zudem wurde der Ehrenrat des FCE nach dem Ausscheiden der verstorbenen Karl Matko und Joachim Engelmann neu gewählt. In dem Gremium sitzen nun Michael Rüdiger, Jürgen Escher, Alex Lindner, Ralph Kühn, Kay Werner und Frank Vogel.
SpiO