Fußball | Regionalliga Erst gezaubert, dann gezittert – ZFC Meuselwitz ringt Hertha II nieder
Heimspiele des ZFC Meuselwitz sind nichts für schwache Nerven. Gegen die spielstarke U23 von Hertha BSC führten die Thüringer zur Pause klar, um dann nach dem Wechsel noch einmal richtig zittern zu müssen.
Der ZFC Meuselwitz hat den nächsten Sieg eingefahren und das Punktekonto auf stolze 21 aufgestockt. Gegen die U23 von Hertha BSC führte das Leopold-Team bereits mit 3:0, rettete am Ende ein 3:2 ins Ziel.
ZFC griffig und eiskalt vor dem Tor
Nils Schätzle fehlte diesmal, er musste eine Sperre wegen seiner fünften Gelben Karte abbrummen. Dafür stand René Eckardt in der Startelf. Klar war, gegen die kleine Hertha musste der ZFC viel Laufarbeit leisten, schnell in die Zweikämpfe kommen und die talentierten Berliner immer wieder ärgern. Und das gelang von der ersten Minute. Zwar hatten die Gäste im ersten Durchgang durchaus ihre Momente, doch der ZFC hielt voll gegen. In der zehnten Minute musste sich Keeper Lukas Sedlak bei einem Schuss von Lukas Michelbrink dennoch mächtig strecken. Bei einigen anderen guten Kombinationen blieb der ZFC immer aufmerksam.
Und in der 29. Minute gab es den Lohn für die Gastgeber, die immer wieder dranblieben. Christoph Pauling ging rechts in den Strafraum. Seinen Pass wollte Tim Kießling aufnehmen, der zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter versenkte Florian Hansch mit etwas Mühe im linken unteren Eck zur nicht unverdienten Führung. Auch danach blieb es ein flottes Spiel mit Szenen auf beiden Seiten. Und einem ZFC, der in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch doppelt nachlegte. Nach einem Abschlag legte Hansch im Hertha-Straafraum quer und Pauling drückte den Ball aus Nahdistanz in die Maschen (45.). Hertha wirkte versört und kassierte 60 Sekunden später durch einen strammen Schuss von Johannes Pistol das dritte Tor.
Wildes Spiel in Meuselwitz mit fünf Toren und einer Kartenflut
Berlin mit Wucht - ZFC rettet Vorsprung
Die Gäste hatten sich nach dem Wechsel nochmal was vorgenommen, brachten drei frische Leute. Und kamen früh zurück ins Spiel. In der 53. Minute drückte Dion Ajvazi den Ball aus dem Gewühl über die Linie. Der ZFC wackelte und Hertha legte acht Minuten später nach. Ensar Aksakal sorgte mit einem strammen Schuss für den 2:3-Anschluss. Doch nach zwei Einwechslungen stabilisierten sich die Meuselwitzer, hielten nun den Ball öfter vom eigenen Tor fern. Vorn wollte trotz einiger guter Aktionen aber nicht das so wichtige vierte Tor fallen.
So blieb es eng bis zum Schluss. Und es wurde immer hektischer. Ansi Ben-Hatira lieferte sich einige Gefechte mit dem Meuselwitzer Kapitän, flog dann in der Nachspielzeit nach Meckern und einem wiederholten Foul mit Gelb-Rot runter. Und auch Cheftrainer Rejhan Hasanovic musste nach wiederholtem Meckern sah noch die Ampelkarte. Es wurde immer wilder und nach sieben Nachspielminuten war Schluss. Doch Schiedsrichter Christopher Gaunitz musste auch danach nochmal in die Brusttasche greifen und zog noch einmal Rot gegen einen Berliner Betreuer.
Stimmen zum Spiel
Rejhan Hasanovic (Hertha BSC II): "Glückwunsch an Meuselwitz. Wir sind rausgegangen, hatten das erwartet schwere Spiel gegen eine körperlich starke Männermannschaft. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, weil wir da viele individuelle Fehler gemacht haben. Die Jungs haben danach einen guten Charakter gezeigt, mit zwei Toren und Möglichkeiten. Sie haben sich aufgerieben. Respekt an Meuselwitz mit deren Verhältnissen, was die hier abgerissen haben."
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): "Ich habe Hertha diese Saison ein-zwei Mal gesehen. Die Mannschaft mit dem besten Passspiel. Die erste Halbzeit haben wir unglaublich gut das Spiel von Hertha neutralisiert. Wir haben mit vielen langen Bällen agiert, das war unser Plan. Gegen Ende der ersten Halbzeit lief viel für uns. Wir wussten aber, das 3:0 ist nicht beruhigend. Kompliment, wie Hertha reingekommen ist mit Ben-Hatira. Bei uns ließen dann auch die Kräfte nach. Das 2:3 fiel fast zu schnell. Dann hast du die Gefahr, dass Hertha das dreht. Wir haben es am Ende über die Bühne gebracht. Wir sind megastolz, einen Dritten schlägst du nicht nebenher."
rei