Fußball | Regionalliga CFC unterliegt im Rechtsstreit - Mitgliederversammlung soll entscheiden
Die fristlose Kündigung der Firma von Ex-CFC-Präsidentin Polster war rechtswidrig. Das entschied das Landgericht Chemnitz in erster Instanz. Wie der Chemnitzer FC mit dem Urteil umgeht, sollen nun die Mitglieder entscheiden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unterdessen weiter gegen Polster.
Der Chemnitzer FC hat den Rechtsstreit um die fristlose Kündigung von Polster Sport Catering verloren. Die Gremien des Vereins sind sich jedoch einig, dass die juristische Auseinandersetzung entschlossen weitergeführt werden soll. Die endgültige Entscheidung über die juristischen Maßnahmen sollen aber die Mitglieder fällen. Deshalb wird der CFC in den nächsten Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen.
Polster sieht sich rehabilitiert
Die Chemnitzer FC Fußball GmbH hatte der Firma der ehemaligen Präsidentin Romy Polster vor einem Jahr gekündigt, und auf ein unwiderruflich geschädigtes Vertrauensverhältnis verwiesen. Polster war nach Vorwürfen der Misswirtschaft und wegen unvorteilhafter Catering-Verträge Anfang Juni 2023 zurückgetreten, hatte aber gegen die fristlose Kündigung geklagt. Polster sieht sich laut einer Pressemitteilung ihrer Firma durch die Gerichtsentscheidung rehabilitiert.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen Polster
"Die seit Mai 2023 gezielt in die Öffentlichkeit getragenen Vorwürfe über angebliche Missstände beim CFC im Zusammenhang mit dem Stadioncatering (waren) unhaltbar", das Vereinsumfeld und die Fans seien über die tatsächliche Sach- und Rechtslage getäuscht worden, so Polster. Allerdings hat das Landgericht nicht über die Misswirtschaft geurteilt, sondern über die fristlose Kündigung. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ermittelt nach wie vor gegen Polster wegen des Verdachts der Untreue, dass teilte eine Behördensprecherin auf MDR-Anfrage mit. Von einer Rehabilitierung kann also erst gesprochen werden, wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Dann entscheidet sich, ob eine Anklage gegen Polster erhoben wird oder nicht.
CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand.
CFC soll Schäden ersetzen
Laut dem Urteil des Landgerichts ist die Chemnitzer FC Fußball GmbH verpflichtet, Polster Catering sämtliche Schäden zu ersetzen, die durch die Kündigung entstanden sind. Insbesondere den entgangenen Gewinn des letzten Jahres, in dem die Polster-Firma das Stadion nicht mit ihren Cateringleistungen beliefern durfte. Auch muss die Chemnitzer FC Fußball GmbH die gesamten Verfahrenskosten tragen. Der Streitwert in dem Verfahren beträgt 250.000 Euro.
CFC: Mitgliederversammlung soll Vorgehen beschließen
Die Konsequenzen aus der vorliegenden Entscheidung des Landgerichts will CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand der Mitgliederversammlung überlassen. Damit soll "das weitere Vorgehen auf die breitest mögliche Basis" gestellt werden.
Hildebrand zeigte sich auch überrascht, dass das Gericht in erster Instanz ohne Beweisaufnahme entschieden habe. Zur Wahrung der Rechte wird der Chemnitzer FC Berufung einlegen. Sollte die Mitgliederversammlung der Fortführung des Rechtsstreits zustimmen, wird die nächsten Instanz entscheiden, also das Oberlandesgericht Dresden