SpiO-Grafik Viktoria Köln - SG Dynamo Dresden

Fußball | 3. Liga Auftakt in Köln: Dresden baut auf neuen Coach, Rückkehrer und Joker

Stand: 04.08.2024 10:45 Uhr

Zweimal nacheinander hat Dynamo Dresden den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Mit neuem Trainer Thomas Stamm und neu formierter Mannschaft geht man den nächsten Versuch. Auftakt ist am Sonntag bei Viktoria Köln.

Diesmal soll alles anders werden. Nach zwei verpatzten Aufstiegschancen ist bei Fußball-Drittligist Dynamo Dresden kaum noch etwas, wie es war. Ein neuer Trainer mit Thomas Stamm, ein neuer Geschäftsführer Sport mit Thomas Brendel und gleich zehn Neuzugänge bei 16 Abgängen. Was das für den Saisonstart am Sonntag bei Viktoria Köln (13:15 Uhr im MDR FERNSEHEN und Livestream) bedeutet - Fragezeichen. Die Vorbereitung jedenfalls ließ noch viele Steigerungsmöglichkeiten offen.

Stamm: "Nicht hergekommen, um ein weiteres Jahr 3. Liga zu spielen"

"Ich bin nicht hergekommen, um dann noch ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu spielen. Und das ist auch nicht der Anspruch, den der Verein hat", sagte Stamm im Podcast "Schwarz-Gelb". Bei der Spieltagspressekonferenz am Freitag präzisierte er, dass er dabei zunächst für sich selbst gesprochen habe. In der vergangenen Saison schien die SGD unter dem Aufstiegsdruck Federn gelassen zu haben.

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Stamm als Streich-Nachfolger im Gespräch

Mit dem vom SC Freiburg II geholten Coach hoffen sie an der Elbe auf einen modernen, variableren und vor allem erfolgreicheren Fußball als zuletzt unter Markus Anfang. Die Breisgauer stiegen unter Stamm ab, in Erinnerung blieb aber auch der erstaunliche zweite Platz in der Saison davor. Stamm galt auch als Kandidat für die Nachfolge von Trainer-Ikone Christian Streich, allerdings entschieden sie sich in Baden für Ex-Profi Julian Schuster. So zog es den Schweizer dann weiter.

Dresdens Trainer Stamm und die Erinnerung an einen Start gegen Aue

Vier Rückkehrer unter den Neuen

In Torhüter Tim Schreiber (RB Leipzig/Saarbrücken), Aljaz Casar (Hallescher FC), Vinko Sapina (Rot-Weiß Essen) Philip Heise (Karlsruher SC) und Christoph Daferner (1. FC Nürnberg) kamen gestandene Spieler, die neben den etablierten Claudio Kammerknecht, Niklas Hauptmann und dem wiedergewählten Kapitän Stefan Kutschke Verantwortung übernehmen sollen - und müssen. Daferner, Schreiber, Heise und Regisseur Oliver Batista Meier kamen zurück an die Elbe. Alle Neuen gelten als Startelfkandidaten. Die Startelf sei für das Trainerteam "gar nicht so entscheidend. Es ist vielleicht noch viel wichtiger, wer herein kommt, um ein Spiel zu drehen oder ein Ergebnis zu halten", sagt Thomas Stamm.

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Bangen um Sapina und Hauptmann

Der 41-Jährige bangt noch um Sapina und Hauptmann, die am Samstag mittrainieren sollen. Fehlen werden auf jeden Fall Tom Zimmerschied, Tom Berger und Kyu-hyun Park.

Vor allem kommt es bei Dynamo darauf an, Torgefahr zu kreieren und die Chancen zu nutzen. Daran krankte das Spiel der Sachsen in den vergangenen zwei Jahren. Und auch die Testspiele zeigten, dass die Fortschritte in dieser Hinsicht eher gering sind. Noch schoben sie es auf die harten Trainingseinheiten, Konzentration und gedankliche Frische fehlten dadurch.

vl: Trainer Thomas Stamm mit Vinko Sapina, SG Dynamo Dresden

Coach Thomas Stamm (re.) hofft auf den Einsatz von Neuzugang Vinko Sapina. Der Ex-Kapitän von Essen gilt als einer der Hoffnungsträger bei den Schwarz-Gelben.

Offensivleute werden noch gesucht

Das Gesicht der Mannschaft wird sich noch verändern. Zwei bis drei Spieler sollen nach Auskunft von Brendel noch kommen, vor allem für die Offensive. Stamm, bekannt für erfolgreiche Arbeit mit jungen Leuten, hält deshalb Ausschau nach "Talenten aus der ersten, zweiten Liga und auch der Regionalliga." Hier geht aber Qualität vor, Schnellschüsse wollen sie sich bei Dynamo nicht leisten.

Tim Schreiber, Torwart Dynamo Dresden

In der Defensive soll Schlussmann und DFB-Pokal-Held Tim Schreiber, er stand in der vergangenen Saison im Halbfinale, das eine oder andere Spiel für Dresden gewinnen.

Stamms "Matschplan" gegen Viktoria

Gegner Viktoria Berlin, mit Ex-Dynamo-Trainer Olaf Janßen, hat einige wichtige Akteure ziehen lassen müssen. "Das ist eine spielerisch aktive Mannschaft, die versucht, das Spiel in die Hand zu nehmen. Das gilt es zu verhindern", lautet die Marschrichtung von Thomas Stamm. Man könnte auch sagen, der "Matschplan", wie es der Schweizer charmant ausdrückt.

Rund 1.600 Dresdner Anhänger werden unter den kalkulierten 5.500 Besuchern erwartet.

dpa/cke