Was soll man machen? Rom war für die Eintracht um Arthur Theate schlicht zu clever.

Nach Niederlage bei der AS Rom Europa-Zwischenfazit von Eintracht Frankfurt: Pflicht erfüllt, Kür geskipped

Stand: 31.01.2025 08:16 Uhr

Eintracht Frankfurt steht trotz schwacher Leistung und verdienter Niederlage in Rom als Fünfter im Achtelfinale der Europa League. Das reine Ergebnis klingt prächtig, das Zwischenfazit nach der Ligaphase aber fällt gemischt aus.

Von Daniel Schmitt aus Rom

Kann die AS Rom den Titel in der Europa League gewinnen? Die Frage des italienischen Reporters beantwortete Dino Toppmöller mit einem Schulterzucken, er wollte erst gar nichts sagen über den Gegner, der gerade sein Team verdient besiegt hatte (2:0). Dann aber schob der Trainer von Eintracht Frankfurt doch einen Satz hinterher: "Am Ende will Rom ein Wörtchen um den Titel mitreden, genauso wie wir auch."

Die Leistung seines Teams dient für dieses Ansinnen nicht als Mutmacher. Zu schwach präsentierten sich die Gäste im Stadio Olimpico, zu mutlos, wie der Sportvorstand Markus Krösche bemängelte, aber auch zu emotionslos. Soll heißen: Die Intensität, wirklich alles in die Waagschale zu werfen, die Gier in den Zweikämpfen, das Brachiale im Angriffspiel, ging den Frankfurtern ab.

Nun brillierten auch die Römer in diesen Bereichen kaum, sie jedoch konnten andere den Sieg bringende Attribute vorweisen: Eleganz am Ball zum Beispiel, eine höhere fußballerische Klasse, wenngleich nicht immer im höchsten Tempo vorgetragen. Dazu Abgezockheit und Reife.

Krösche: Uns hat der Mut gefehlt

Krösche: Dürfen "stolz" auf Platz fünf sein

Toppmöller sagte nicht umsonst: "Wir hatten die Erfahrungswerte von Rom nicht auf dem Platz." Das Positive freilich betonten die Frankfurter Beteiligten dennoch zu Recht: Nach acht Spielen in der Europa League beendete die Mannschaft die Ligaphase auf Platz fünf und zog damit direkt ins Achtelfinale ein. Die möglichen Gegner: Ajax Amsterdam, PAOK Saloniki, Union Saint-Gilloise, FCSB Bukarest.

"Heute war es nicht gut genug, aber wir hatten uns selbst in eine Position gebracht, in der wir uns so ein Spiel leisten konnten", sagte Verteidiger Rasmus Kristensen. Das Team könne "stolz" auf den "souveränen Achtelfinal-Einzug" sein, so Boss Krösche. Und Trainer Toppmöller verkürzte: "Spiel verloren, Mission completed."

Fußballerisch mit Luft nach oben

Doch so erfreulich das auch ist, so ruckelig waren die Eintracht-Auftritte an der einen oder anderen Stelle - nicht nur in Rom. Die Heimpartien gegen Underdogs gerieten nicht zu fußballerischen Freudenfesten. Ein Last-Minute-Nackenhieb beim 3:3 gegen Pilsen, ein ereignisarmes 1:0 gegen Riga, ein hart erkämpftes 1:0 gegen Prag, ein 2:0 gegen das harmlose Budapest. Teams, die letztlich auf den Plätzen 16, 32, 30 und 17 einliefen.

Auswärts verloren die Frankfurter zudem gegen zwei Schwergewichte. In Lyon mit 2:3 und nun eben nach Toren von Angelino und Eldor Shomurodov in der Ewigen Stadt. Die beste Leistung gab's in Istanbul, als Besiktas 3:1 besiegt wurde. Das 2:1 beim FC Midtjylland fiel in die Kategorie Arbeitssieg. Pflicht erfüllt, Kür geskipped.

Der Fokus hat gepasst

Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: Das alles ist total in Ordnung, niemand muss in der Vorrunde eines Wettbewerbs überragen, schon gar nicht, wenn die Ziele am Ende auch so erreicht werden. Konzentriert waren die Hessen überwiegend, der Fokus passte. Andere Teams wären froh über diese Konstanz und Leistungen gewesen. In den K.o.-Duellen Anfang März aber wird sich das Team doch steigern müssen, will es wirklich eine prägende Rolle in dieser Cup-Runde spielen.

Gewiss hilfreich dabei wird sein, wenn Toppmöller seine Elf hochwertiger besetzen kann als in Rom, etwa mit den mutmaßlich Nachnominierten Elye Wahi, Nathaniel Brown und Oscar Hojlund. Und kann die Eintracht nun tatsächlich ein Wörtchen um den Titel mitreden? Zu den absoluten Favoriten zählt sie wohl nicht, auch 2022 aber war das bekanntlich ja der Fall.

Kristensen: Wir sind gar nicht zufrieden mit unserer Performance