Niko Arnautis im Kreise seiner Spielerinnen

Zum Start direkt ein Topspiel Eintracht Frankfurt Frauen starten Mission Titeltraum

Stand: 28.01.2025 17:02 Uhr

Die Eintracht Frankfurt Frauen gehen als Tabellenführer in die verbleibenden zehn Bundesliga-Spiele und fühlen sich in der Rolle der Gejagten pudelwohl. Trainer Niko Arnautis vermeidet zwar eine Kampfansage, Meister-Träume sind aber ausdrücklich erlaubt.

Irgendwann im Laufe der Pressekonferenz bekam Niko Arnautis am Dienstag fast schon väterliche Gefühle. Der Trainer der Eintracht Frankfurt Frauen, die die Bundesliga-Tabelle nach zwölf von 22 Spielen anführen und am Freitag gegen Bayer Leverkusen (18.30 Uhr) in die zweite Jahreshälfte starten, sprach über seine Spielerinnen als wären sie allesamt seine Kinder. "Ich war schon immer gerührt, wenn ich an meine Mannschaft denke. Ich begleite die alle schon sehr, sehr gerne", schwärmte er. "Die Überzeugung ist seit Tag eins sehr groß, dass wir eine Menge zusammen auf die Beine stellen können."

Nun ist dieser Tag eins mittlerweile bereits mehr als sieben Jahre her, die Eintracht-Frauen hießen damals noch FFC, einige der Akteurinnen gingen tatsächlich noch zur Schule.

Und auch die Ziele und Ambitionen haben sich geändert: Der FFC hat durch die Hochzeit mit der Eintracht nicht nur den Namen gewechselt, sondern ist auch deutlich reifer und erwachsener geworden. Dass das Team von Trainer Arnautis als Spitzenreiter in die Weihnachts- und Winterpause ging, war und ist der logische Höhepunkt einer steilen Entwicklung. "Es ist schon eine sehr schöne Situation", so Arnautis. Einzige offene und logische Frage: Kann diese Eintracht tatsächlich Meister werden?

Der Auftakt hat es in sich

Ein Blick auf die Tabelle zeigt zunächst einmal, dass das Rennen um den Titel wohl so spannend ist wie selten zuvor. Das Top-Trio, das von der Eintracht angeführt und vom FC Bayern und dem kommenden Gegner Leverkusen komplettiert wird, ist punktgleich. Der VfL Wolfsburg hat als Viertplatzierter genau einen Zähler weniger auf dem Konto. "Wir haben eine tolle Ausgangsposition, die Tabelle ist aber sehr eng", so Arnautis. Heißt: Natürlich ist rechnerisch alles drin, schon der kleinste Ausrutscher kann aber das jähe Ende aller Hoffnungen bedeuten.

Umso wichtiger wird sein, dass die Eintracht gut aus den Startlöchern kommt, das Auftakt-Topspiel gegen die Gäste aus dem Rheinland für sich entscheidet und dann mit Schwung und Selbstvertrauen in die kommenden Aufgaben geht. Bis zur ersten Länderspielpause Mitte Februar treffen die Hessen noch auf den FC Bayern (Bundesliga) und den VfL Wolfsburg (DFB-Pokal), das Duell mit dem Vorletzten Jena bietet zudem akute Stolpergefahr. Sollte die ersten vier Spiele erfolgreich bestritten werden, rückt der große Coup näher.

"Nach diesen vier Spielen können wir mit Sicherheit sagen, in welche Richtung es gehen wird", betonte passend dazu auch Arnautis. "Es ist kein Geheimnis, dass wir uns für die Champions League qualifizieren wollen. Wenn es weiter nach oben geht, wehren wir uns aber auch nicht dagegen." Eine Kampfansage hört sich zwar anders an, tiefgestapelt wird bei der Eintracht aber auch nicht mehr. Die Hessinnen wissen um ihre Stärke und fühlen sich in der Rolle der Gejagten durchaus wohl. Der Druck liegt in München und Wolfsburg. Frankfurt, irgendwie passend, nimmt, was kommt.

11 Freundinnen müsst ihr sein

Neben der sportlichen Qualität – die Eintracht hat mit 38 erzielten Toren nicht nur den besten Angriff, sondern mit nur fünf kassierten Gegentoren auch die mit Abstand stärkste Defensive der Liga – soll am Ende vor allem der anfangs erwähnte Zusammenhalt den Ausschlag geben. Die Saison, die mit der Enttäuschung und dem Aus in der Champions-League-Qualifikation begann, könnte tatsächlich mit einer Feier auf dem Frankfurter Römer enden. "Wir haben aus einem Rückschlag Energie gezogen und uns damals gesagt, dass wir in den verbleibenden Wettbewerben so erfolgreich wie möglich sein wollen," so Arnautis.

Den Worten folgten Taten – und bald womöglich ein Titel. Den ersten Schritt auf diesem noch sehr langen Weg wollen die Eintracht-Frauen am Freitag gegen Leverkusen gehen. Tickets für die Partie sind noch ausreichend verfügbar.