
Zu viele Patzer in der Bundesliga Die Luft wird dünner für Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt gönnt sich bei Werder Bremen eine schöpferische Pause. Möchten die Hessen auch in der kommenden Saison international spielen, sollte es das aber gewesen sein mit den Ausrutschern.
Die Saison von Eintracht Frankfurt droht zu einer Saison der Konjunktive zu werden. Hätten die Hessen in Bremen doch nur halb so gut gespielt wie gegen Stuttgart. Wäre Omar Marmoush doch erst im Sommer nach Manchester gewechselt. Das mit der Champions-League-Qualifikation hätte ganz bestimmt geklappt, wenn…. Schlingert die Eintracht weiter durch die Saison wie in den vergangenen Wochen, müssen sie diesen Satz in Frankfurt vielleicht schon bald ausformulieren.
Eintracht vor lösbaren Aufgaben
Die Zeit der Schonfrist ist vorbei für die Eintracht. Zwar liegt das Team von Trainer Dino Toppmöller weiter auf Königsklassen-Kurs und steht im Viertelfinale der Europa League, die Patzer-Quote ist zuletzt aber fast schon auffällig gestiegen. "Wenn wir glauben, wir könnten ein bisschen Fußball spielen und gucken mal, was dann passiert - das funktioniert nicht", schimpfte Sportvorstand Markus Krösche zurecht nach der 0:2-Pleite an der Weser. Wenn sich die Eintracht nicht schnellstmöglich zusammenrauft, sind die Saisonziele akut in Gefahr.
Die Crunchtime steht an. In der Bundesliga und in der Europa League. In beiden Wettbewerben steht die Eintracht vor absolut lösbaren Aufgaben. Tottenham Hotspur ist zwar weiter ein großer Name im europäischen Fußball, fürchten müssen sich die Hessen vor dem Gastspiel beim Tabellen-14. (!) der Premier League am Donnerstag (21 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) aber gewiss nicht. Die Voraussetzung für einen erfolgreichen England-Trip benannte Trainer Toppmöller direkt nach der Niederlage in Bremen: "Wir müssen für Donnerstag die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage ziehen."
Die Konstanz fehlt
Dasselbe lässt sich freilich auf die kommenden Bundesliga-Partien anwenden. Ein ähnlich blutleeres Wochenende können sich die Hessen nicht mehr leisten. In den nächsten beiden Partien, gegen Heidenheim und in Augsburg, sind Siege im Prinzip Pflicht, wollen die Adler-Träger Champions-League-Rang drei verteidigen. Die Konkurrenz hat zwar zuletzt auch Federn gelassen, der Vorsprung auf Europa-League-Rang fünf (drei Punkte) und Conference-League-Platz sechs (vier Punkte) ist aber deutlich zusammengeschmolzen. Die Luft im Kampf um die Europapokal-Plätze wird dünner.
Zeichnete sich die Eintracht in der Hinrunde der Saison noch durch ihre Konstanz aus, steht sie sich inzwischen zu oft selbst im Weg. Gala-Auftritten wie gegen Amsterdam (4:1) oder Stuttgart (1:0) stehen Patzer wie gegen Union Berlin (1:2) oder nun Bremen gegenüber. "Wir haben nicht auf dem Niveau agiert, das wir von uns selbst erwarten", suchte nicht nur Hugo Larsson deshalb auch die Schuld in den eigenen Reihen für den neuerlichen Rückschlag in der Bundesliga. Das Gute ist: Die Eintracht kann es eigentlich deutlich besser. Nun muss sie das auch regelmäßig beweisen.