Kickers-Trainer Christian Neidhart mit ernstem Blick.

Neidhart: "Werden ungerecht behandelt" Kickers Offenbach: OFC-Trainer Neidhart kritisiert Schiedsrichter scharf

Stand: 06.04.2025 18:08 Uhr

Trotz des Derbysiegs gegen Eintracht Frankfurt II war Offenbachs Trainer Christian Neidhart stinksauer. Nicht wegen der Leistung seiner Mannschaft, sondern wegen der des Schiedsrichters. Neidharts Kritik geht in Richtung Wettbewerbsverzerrung.

Auf den Frust folgte die Erleichterung und dann wieder der Frust. Nach einem umkämpften Spiel in der Regionalliga sicherte Oldie Dimitrij Nazarov den Offenbacher Kickers mit seinem Last-Minute-Treffer den Derbysieg gegen die Zweitvertretung der Eintracht. Doch nach Abpfiff ging es OFC-Trainer Christian Neidhart am Samstagnachmittag weniger um den 1:0-Sieg seiner Mannschaft, sondern viel mehr um Entscheidungen des Schiedsrichters.

"Ich bin Gerechtigkeitsfanatiker und ich kann es nicht haben, wenn wir ungerecht behandelt werden", sagte Offenbachs Trainer bei der anschließenden Pressekonferenz mit ernstem Blick. Dabei bezog sich der 56-Jährige nicht nur auf die zurückliegenden 90 Minuten, denn auch in den Partien zuvor bei den Stuttgarter Kickers und gegen Mainz 05 II sah er sich ungerecht behandelt.

Neidhart: "Was ich jetzt sage, wird große Wellen schlagen"

"Manchmal hat man das Gefühl - auch wenn man das nicht sagen darf -, dass alle das gerne haben, wenn der OFC in dieser Liga bleibt. Dann geht's allen gut. Überall, wo wir hinfahren, haben sie volle Stadien, der Verband profitiert auch davon", so Neidhart weiter. "Ich weiß, was ich jetzt gesagt habe, wird große Wellen schlagen, aber das ist mir egal."

Neidhart übt seine Kritik nie unüberlegt. Der Trainer ist zwar einer, der auch während des Spiels laut gegenüber dem Schiedsrichtergespann werden kann, aber erst dann, wenn er sich vorher die Szene auf dem Tablet angeschaut hat. So hat der Regionalligist, ähnlich wie viele Bundesligisten, ein Gerät an der Trainerbank stehen, um sich die Wiederholungen direkt ansehen zu können.

In Bezug auf das Spiel gegen Eintracht II war dort auch zu sehen, dass Neidharts Kritik gerechtfertigt war. So wurde beispielsweise ein Tor in der 52. Minute von Nazarov wegen angeblicher Abseitsstellungen zu Unrecht aberkannt. Denn auf den Videobildern ist klar zu erkennen, dass er ein bis zwei Meter weit nicht im Abseits statt. Der Linienrichter hatte beste Sicht und den Frankfurter Abwehrspieler direkt im Blickfeld, entschied sich aber anders.

Neidhart muss nächstes Spiel auf die Tribüne

Weil Neidhart sich schon während der Partie am Samstagnachmittag derart laut aufregte, kassierte er von Schiedsrichter Roy Dingler die vierte gelbe Karte der Saison. Damit wird der OFC-Trainer das kommende Auswärtsspiel beim FC 08 Homburg am Freitagabend (19 Uhr) nur von der Tribüne aus verfolgen dürfen.

Auch einen Tag später dürfte sich Neidharts Laune wohl nicht verbessert haben, denn die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim, Offenbachs schärfster Konkurrent in Sachen Aufstieg, gewann am Sonntag 3:0 (2:0) gegen die Stuttgarter Kickers. Mit Blick auf die Tabelle hat der OFC daher weiterhin sieben Punkte Rückstand auf den Aufstiegsplatz bei nur noch sechs verbleibenden Spielen.