Aus nach über 23 Jahren Fischer tritt zu Jahresbeginn als Eintracht-Präsident zurück
Bei Eintracht Frankfurt endet eine Ära. Peter Fischer wird seinen Präsidenten-Posten Anfang nächsten Jahres räumen und vorzeitig aufhören. Seine Begründung: In den vergangenen Wochen seien Grenzen überschritten worden.
Die achte Amtszeit wird seine letzte: Peter Fischer wird Anfang des kommenden Jahres als Präsident von Eintracht Frankfurt zurücktreten und seinen Posten zur Verfügung stellen. Das bestätigte die Eintracht am Freitagvormittag, Fischer hatte zuvor die Mitarbeiter über seinen Schritt informiert. Auf der nächsten Mitgliederversammlung im Januar 2024 soll dann ein neuer Präsident gewählt werden.
Fischer blickt auf erfolgreiche und anstrengende Zeit
"Ich habe in den zurückliegenden 23 Jahren viel Kraft und Energie in das Amt und den Verein gesteckt", wird Fischer in der Mitteilung zitiert. "Hätte mir zu meinem Amtsantritt im Jahr 2000 jemand gesagt, auf welche Meilensteine wir heute zurückblicken können, hätte ich es ganz sicher nicht geglaubt."
So erfolgreich die vergangenen Jahre für Fischer und die Eintracht waren, so anstrengend waren sie für Fischer aber auch. "Das hat mir sehr viel abverlangt, auch gesundheitlich", sagte er.
Eintracht-Trainer Oliver Glasner würdigte am Freitag die Verdienste von Fischer für den Verein. "Er atmet, fühlt und lebt die Eintracht", sagte Glasner auf der Pressekonferenz vor dem Hoffenheim-Spiel. "Diese Leidenschaft hat mich wahnsinnig begeistert." Glasner findet den Rückzug "schade", kann die Beweggründe aber nachvollziehen. "Peter ist keine 25 mehr", so Glasner. Fischer gehöre zur Eintracht wie das Maskottchen Attila.
Kokain-Ermittlungen gegen Fischer
Fischer, der sich in seiner Amtszeit immer wieder klar gegen Diskriminierung und Rassismus positioniert und eingesetzt hatte und vor allem bei den Fans der Eintracht sehr beliebt ist, war zuletzt bundesweit wegen einer angeblichen Kokain-Affäre in die Schlagzeilen und das Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Vorwürfe wurden nach wochenlangen Ermittlungen fallengelassen, Fischer sprach von einer "Rufmord-Kampagne".
In seinem Statement ging der 67-Jährige zwar nicht explizit auf diese Zeit ein, er betonte aber, dass ihn die vergangenen Wochen und Monate sehr belastet hätten. Fischer habe gemerkt, dass er sich intensiver um seine Familie kümmern und sie schützen müsse. "Zwar habe ich immer wieder betont, dass ich mir bewusst bin, dass es die Privatperson Peter Fischer nicht mehr gibt. Die zurückliegenden Wochen haben aber Grenzen überschritten", begründet er seinen Rückzug.
Beck soll Fischers Nachfolger werden
Der Nachfolger von Fischer, der seit 2000 Präsident von Eintracht Frankfurt ist und erst im vergangenen September wiedergewählt worden war, soll Mathias Beck werden. Der 52-Jährige ist aktuell schon Mitglied im Verwaltungsrat und seit 1996 Mitglied der Fußball-Abteilung. "Ich habe ihn nicht nur als Eintracht-verrückten, sondern insbesondere als unaufgeregten und zukunftsorientierten Menschen kennengelernt", so Fischer, der Beck schon jetzt als zusätzlichen Vizepräsidenten vorschlug.
Bis zur voraussichtlichen Übernahme im Januar 2024 wird Fischer die Geschicke des Vereins weiter leiten.