Ausgleich in der Nachspielzeit Hoffenheim rettet immerhin einen Punkt gegen Frankfurt
Adam Hložek traf erst die Latte und ganz spät doch noch ins Tor: Es lag auch an ihm, dass die TSG 1899 Hoffenheim beim 2:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt ganz spät eine Niederlage in der Fußball-Bundesliga verhinderte.
Hugo Ekitiké traf zweimal für die Eintracht, Gift Orban und Adam Hložek in der Nachspielzeit waren für die TSG erfolgreich. Während Frankfurt Platz drei in der Tabelle untermauerte, kletterte Hoffenheim auf Platz 14.
"Der Treffer war vor allem für die Moral wichtig. Wir haben uns für ein gutes Spiel belohnt. Heute in einem hochklassigen Fußballspiel war es ein verdienter Punkt", sagte Christian Ilzer der Sportschau.
"Ich glaube, dass wir kein Topspiel gemacht haben und sich Hoffenheim den Punkt verdient hat. Wir haben unsere Stärken nicht ins Spiel gebracht. Wir waren heute nicht so griffig, energetisch wie die Wochen zuvor. Wir haben aber auch gegen eine starke Hoffenheimer Mannschaft gespielt", sagte Eintracht-Coach Dino Toppmöller der Sportschau.
Hoffenheim muss vorerst auf Baumann verzichten
Beide Teams hatten unter der Woche noch in der Europa League gespielt, allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen. Während die Eintracht mit dem 2:0-Sieg gegen Budapest so gut wie sicher im Achtelfinale des Wettbewerbs steht, hat die TSG nach dem 2:3 gegen Tottenham kaum noch Chancen auf's Weiterkommen. Zudem verloren die Hoffenheimer mit ihrem nun verletzten Keeper Oliver Baumann einen wichtigen Team-Strategen.
Für Baumann hütete der junge Luca Philipp das Tor - sicher eine Schlüsselposition im Hoffenheimer Spiel. Philipp musste zunächst aber kaum eingreifen, die beste Offensivszene der Anfangsphase gehörte den Gastgebern: Nach einem Getümmel im Strafraum der Eintracht donnerte Adam Hložek die Kugel aus acht Metern ans linke Lattenkreuz. Glück für die Eintracht.
Frankfurt tut sich schwer, Strafstoß hilft
Frankfurt kam nur schleppend ins Spiel. Das Team von Dino Toppmöller hatte in der Offensive Mühe, sich gegen die hart verteidigenden TSGler durchzusetzen. Der junge Can Uzun, Sommer-Neuzugang aus Nürnberg, hatte es als Ersatz für den abgewanderten Omar Marmoush naturgemäß schwer, reichte vor allem in Sachen Tempo nicht an den Ägypter heran. Die erste Bewährungsprobe für den neuen Hoffenheimer Keeper gab es so erst nach 20 Spielminuten - Hugo Ekitikés Drehschuss landete aber mittig in den Armen Philipps.
Drei Minuten später stieg Kevin Akpoguma dem Eintracht-Mittelstürmer im Strafraum auf die Achillessehne. Schiri Sascha Stegemann wurde zum Videoschirm geschickt und entschied folgerichtig auf Strafstoß für Frankfurt. Ekitiké blieb cool und verwandelte locker rechts unten zum 0:1 (26.). Rund 15.000 mitgereiste Frankfurter Fans hatten Grund zum Jubel.
Frankfurt passiv, Hoffenheim mutiger
Die Hessen kontrollierten nun das Spiel, spielten aber kaum noch wirklich nach vorn. Sie bewegten sich am Rande zur Passivität, was die angeschlagenen Hoffenheimer irgendwie zurück ins Spiel brachte. Nach 38 Minuten hatte Max Moerstedt eine Schusschance aus vier Metern, wurde aber noch abgeblockt. Gleiches passierte Tom Bischof, dessen abgefälschter 16-Meter-Versuch um ein Haar eingeschlagen hätte.
Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff landete Anton Stachs Schuss aus elf Metern nicht im, sondern neben dem Frankfurter Kasten. Frankfurts Pausenführung war schmeichelhaft.
Hoffenheim engagiert, Marmoush fehlt der Eintracht
Wesentliche Veränderungen waren auch im zweiten Abschnitt kaum festzustellen. Hoffenheim agierte agiler, engagierter, Frankfurt verhalten. In der 53. Minute brauchte es einen Klasse-Reflex von Keeper Kevin Trapp, um den Ausgleich zu verhindern. Stach hatte aus elf Metern knallhart aufs kurze Eck abgezogen - Trapp war da.
Das Toppmöller-Team hätte in dieser Phase mal echte Kontergefahr gebraucht - die das Team aber nicht auf den Rasen brachte. Es fehlten Schnelligkeit und Ballsicherheit. So allmählich scheint doch klar zu werden, wie sehr der Marmoush-Abgang diese Mannschaft geschwächt hat.
Hložek bereitet vor - Orban trifft
Der verdiente Ausgleich schien in der 60. Minute gefallen zu sein: Hložek war im Konter Hugo Larsson enteilt und hatte an Trapp vorbei aus 14 Metern eingenetzt. Der Treffer hielt aber nicht der Video-Überprüfung stand. Der Hoffenheimer war hauchdünn aus dem Abseits gestartet. Fünf Minuten später war es dann soweit: Erneut Hložek bereitete glänzend vor, legte quer auf den gerade eingewechselten Gift Orban, der zum 1:1 verwandelte (65.).
Für die Eintracht sah es in dieser Phase nicht gut aus. In der 70. Minute traf Andre Kramaric nach erneuter Top-Vorarbeit von Hložek das verwaiste Frankfurter Tor nicht. Im Gegenzug traf stattdesen die Eintracht: Rasmus Kristensen entwischte auf der rechten Seite Tom Bischof, legte quer zu Ekitiké, der aus fünf Metern zum 1:2 einschob (72.). Das war aber nicht der Sieg für Frankfurt, denn Hoffenheim hatte noch nicht aufgegeben. In der vierten Minute der Nachspielzeit gelang Hložek nach Klasse-Vorarbeit von Kramaric noch der verdiente und umjubelte 2:2-Ausgleichstreffer.
Hoffenheim und Frankfurt wieder in der Europa League beschäftigt
Beide Teams sind am kommenden Donnerstag wieder in der Europa League beschäftigt. Entsprechend steht für beide dann auch wieder ein Sonntagsspiel in der Bundesliga an. Hoffenheim muss dann nach Leverkusen (17.30 Uhr). Zwei Stunden zuvor ist für Frankfurt Anpfiff gegen den VfL Wolfsburg.