Party in Prag Eintracht Frankfurt Frauen erstmals in der Champions League: Party in Prag
Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt stehen in der Gruppenphase der Champions League. Nach dem entscheidenden Sieg gegen Sparta Prag wurde es auf dem Rasen emotional.
Verteidigerin Verena Hanshaw und die sonst eher reserviert wirkende Torhüterin Stina Johannes hakten ein und tanzten so wild im Kreis, bis beide am Boden lagen. Erleichterung und Freude waren bei den Spielerinnen ungewöhnlich groß, dafür dass nach dem 5:0 im Hinspiel eigentlich schon alles entschieden war. Aber so richtig glauben konnten sie es eben erst, als das Rückspiel abgepfiffen war: Mit dem 3:0 (3:0) in Prag machten die Eintracht Frankfurt Frauen am Mittwochabend erstmals den Einzug in die Champions League perfekt.
Barbara Dunst war mit ihren drei Toren Spielerin des Spiels. Die 26 Jahre alte Österreicherin hatte direkt nach der Partie feuchte Augen: "Ich habe Gänsehaut. Das war ein Traum von mir, das war ein Traum von uns. Wir schreiben Geschichte mit der Eintracht."
Happy End: "Stolz und erleichtert"
Um diese Emotionen nach Abpfiff verstehen zu können, muss man gut ein Jahr zurückblicken. Ende August 2022 verpasste Eintracht Frankfurt die Champions League denkbar bitter, verlor in der Qualifikation gegen Ajax nach einem Gegentor in der Nachspielzeit.
Dieser Moment sei bei allen noch im Kopf gewesen, erzählt Sara Doorsoun – mit angekratzter Stimme, nach dem gemeinsamen Singen mit den Fans: "Es ist so schön. Letztes Jahr standen wir unglücklich vor unseren Fans. Jetzt können wir offiziell sagen: Wir stehen in der Champions League. Wir sind stolz und sehr erleichtert."
Warten auf den Abpfiff
Das Rückspiel gegen Sparta Prag war wie schon das Hinspiel eine sehr eindeutige Angelegenheit. Erschreckend schwach war der Gegner, die Eintracht spielte Katz und Maus. Frankfurts Keeperin Stina Johannes hatte so wenig zu tun, dass sie regelmäßig ein paar Sprints vor ihrem Strafraum hinlegte, um sich im kalten Prager Stadion warmzuhalten.
Coach Niko Arnautis fror auch ein bisschen, konnte aber entspannt zuschauen: "Ich bin heute ein sehr zufriedener Trainer. Wir haben Prag keine Chance gegeben, auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt an eine Wende zu glauben."
Nach dem Hattrick von Dunst in der ersten Hälfte warteten Spielerinnen und Fans eigentlich nur noch auf den Schlusspfiff. Als der kam, wurde er zum Startschuss: Für die große Eintracht-Party vor dem Auswärtsblock.
Doorsoun: "Jetzt stellen wir Europa auf den Kopf"
Am Freitag entscheidet sich bei der Gruppen-Auslosung, auf den die Eintracht in der Champions League trifft. Es warten Gegner wie Chelsea, Lyon oder Barcelona. Große Namen, große Stadien – aber Barbara Dunst freut sich auf was anderes: "Sicher kommen da attraktive Gegner. Aber ich freue mich einfach, mit diesem Team auf dieser Bühne zu stehen."
Mit diesem Spirit könnte für Eintracht Frankfurt in der Champions League auch mehr drin sein als die Gruppenphase. Zumindest, wenn man Sara Doorsoun glaubt: "Wir gehören dahin. Und jetzt stellen wir Europa auf den Kopf."