Dino Toppmöller

Eintracht will in Rom das Achtelfinale fix machen Eintracht Frankfurt bei der AS Rom: Ein letzter Schritt zum Achtelfinale

Stand: 29.01.2025 20:10 Uhr

Eintracht Frankfurt ist bei der AS Rom gefordert und wird wahrscheinlich selbst mit einer Niederlage ins Achtelfinale der Europa League einziehen. Trainer Toppmöller aber wählt, nur richtig, einen anderen Ansatz.

Von Daniel Schmitt aus Rom

Angenehme 16 Grad, eine unter den Wolken gierig hervorlugende Sonne, Espresso, Pasta, Fußball - es gibt unangenehmere Dienstreisen. Auch für die Fußballer von Eintracht Frankfurt. Die nämlich treten am Donnerstag (21 Uhr, live im Audiostream bei hessenschau.de) in einer der schönsten Städte Europas an, in Rom, bei der AS. Das Ziel: der Einzug ins Achtelfinale der Europa League. "Zwei renommierte Teams in einem tollen Wettbewerb, 60.000 Zuschauer, ein nostalgisches Stadion. Wir spüren große Vorfreude", sagte der Frankfurter Trainer Dino Toppmöller am Mittwoch, als er auf dem Pressepodium im WM-Finalstadion von 1990 saß.

Eine nette Anekdote hatte er ebenfalls parat: 1994 nämlich war er, der damals 14 -Jährige, gemeinsam mit seinen Eltern schon mal im Stadio Olimpico zu Gast. Lazio gegen Juventus, mitten im Dezember, eine Eiseskälte. Und Toppmöller junior fror, wärmte seine Füße erst in der mitgebrachten Tasche, ehe das Nörgeln derart laut wurde, dass die Familie den Weg ins Hotel antrat. Die Toppmöllers verpassten fünf Tore. Blöd gelaufen.

Worauf liegt der Fokus? Rom oder Wolfsburg?

Diesmal soll der römische Abend natürlich erfreulicher enden aus des Trainers Sicht. Doch auch wenn er natürlich sagte, das Spiel gemeinsam mit seiner Mannschaft hochkonzentriert und mit dem Ziel eines Sieges angehen zu wollen (Was soll er sonst sagen?), ist die Ausgangslage doch eine etwas diffuse. Denn gefühlt ist die Eintracht irgendwie schon im Achtelfinale, obwohl das rein faktisch einfach nicht stimmt.

Damit im Heiligen Jahr in Rom für die Eintracht weißer Achtelfinal-Rauch aufsteigt, braucht es mindestens einen eigenen Punktgewinn oder einen Patzer der Verfolger. Dass aus dem aktuellen Tabellenzweiten jedoch am späten Donnerstagabend ein Tabellenneunter geworden sein könnte, ist kaum vorstellbar.

Wie also das Team einstellen auf solch eine Partie? Auf eine Partie gegen ein Club mit langer Tradition und großem Namen, noch dazu im stets so besonderen Europapokal. Einerseits. Andererseits auf eine Partie, die sportlich am Ende recht unbedeutend sein könnte. So komisch das klingen mag: Ist das Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg nicht wichtiger? Toppmöller ließ derlei Gedanken nicht zu, warnte stattdessen: "Wir sollten uns nicht zu sehr in Sicherheit wiegen. Wir wissen um die Schwere der Aufgabe gegen eine sehr erfahrene Mannschaft und wollen aus eigener Kraft über die Linie gehen."

Hummels lobt die Eintracht: "Sehr gute Qualität"

Auch der zuletzt sehr offensiv agierende Eintracht-Verteidiger Rasmus Kristensen erklärte vorm Duell gegen seine Ex-Kollegen: "Wir wollen in die Top Acht kommen, dann ist es für uns im Februar viel einfacher, dann hätten wir auch mal nur ein Spiel pro Woche." Die Runde der letzten 16 wird erst Anfang März ausgetragen.

So könnte die Eintracht spielen:

So könnte Eintracht Frankfurt gegen AS Rom spielen

So könnte Eintracht Frankfurt gegen AS Rom spielen

Vom Gegner gab's vorab schon mal großes Lob. Mats Hummels, mittlerweile Stammkraft bei den Gelb-Roten, sieht bei der Eintracht "eine sehr gute Qualität". Die Mannschaft sei "sehr gut eingespielt", so der Ex-Nationalspieler, dessen mit drei einstigen Weltmeistern gespicktes Team (Hummels, Dybala, Paredes) zum Erreichen der Playoffs ebenfalls noch Zählbares benötigt. Die Gäste jedenfalls hätten, sagte Hummels, "gute Automatismen", "gute Individualisten" und sowieso sei der Frankfurter Erfolg in der laufenden Runde "keine allzu große Überraschung". Amen.

Dünne Personaldecke erschwert Rotation

Doch die hessische Personaldecke ist vergleichsweise dünn. Omar Marmoush ist weg, Sturm-Nachfolger Elye Wahi nicht spielberechtigt, ebenso wie Nathaniel Brown und Oscar Hojlund. Wahi und Brown nahmen am Mittwochmittag beim Abschlusstraining in Frankfurt nicht teil, sondern trainierten individuell. Gerade beim mit körperlichen Defiziten ins Hessische gewechselten Wahi könnte es daher auch mit einem Bundesliga-Einsatz gegen Wolfsburg eng werden. Doch das ist Zukunftsmusik. Vorerst dudelt's bei der Eintracht in Rom.

Allzu viele Wechsel in der Startelf wird Toppmöller eher nicht vornehmen (können), will er seine Mannschaft nicht von vorneherein schwächen. Die Rotationsmaschine anzuwerfen, sei schwer, so der Coach. Verteidiger Tuta, zuletzt oft Ersatz und am Mittwoch neben dem Trainer bei der Presserunde dabei, wird aber ziemlich sicher beginnen dürfen.