Lucas Pinheiro Braathen

Riesenslalom in Sölden Hirscher und Braathen heizen Stimmung an

Stand: 28.10.2024 08:45 Uhr

Beim Saison-Auftakt in Sölden räumten die norwegischen Skirennfahrer die Spitzenplätze ab. Lucas Pinheiro Braathen und Marcel Hirscher heizten bei ihrer Rückkehr in den Weltcup-Zirkus die Stimmung an. "Es ist cool, ich bin sehr happy", so Hirscher.

Von Margot Lamparter

Ein Comeback sorgte beim Weltcup-Auftakt in Sölden für euphorische Partystimmung bei den rot-weiß-roten Gastgebern: Nach 2.051 Tagen Pause meldete sich Marcel Hirscher eindrucksvoll im Weltcup-Zirkus zurück. Der achtmalige Gesamtweltcupsieger ging nach langem hin und her in Sölden an den Start, um "Erlebnisse statt Ergebnisse" zu sammeln. Sein erstes Ziel konnte der Österreicher, der jetzt für die Niederlande - das Heimatland seiner Mutter - an den Start geht, gleich abhaken.

Hirscher überrascht vom eigenen Auftritt

Mit einem Rückstand von 2.29 Sekunden auf die Bestzeit von Alexander Steen Olsen fuhr der 35-Jährige im ersten Lauf auf Rang 28. Im Finale sicherte sich der Rückkehrer dann als 23. die ersten Weltcup-Punkte der Saison. "Es war eine große Steigerung, ich merke, es fehlt nicht so viel", freute sich Hirscher nach dem finalen Durchgang. "Es ist wirklich ziemlich cool, ich bin sehr, sehr happy." Und ergänzte: "Wow", er wisse aber nicht, wo er das jetzt hergenommen habe, strahlte der Skirennfahrer nach dem starken Wiedereinstig in den Wettkampfmodus. "Mir taugts."

Da ist sicher noch mehr möglich! Denn noch bilden Hirscher und sein Ski-Material keine perfekte Einheit: "Marcel fährt mit einem komplett neuen Material, also Ski und Schuhe, das ist eine riesengroße Umstellung", erklärte BR-Wintersport-Experte Felix Neureuther.

In der Sendung Blickpunkt Sport am Sonntag den 27.10. (ab 22:05 im BR Fernsehen) geben BR-Experte Felix Neureuter und die ehemalige deutsche Skirennläuferin Viktoria Rebensburg ihre Einschätzung zum Weltcup-Auftakt in Sölden.

Video: Marcel Hirscher zum gelungenen Comeback

Ski alpin Weltcup in Sölden

Neu-Brasilianer Braathen verpasst Podest nur knapp

Doch nicht nur die Rückkehr von Ex-Skistar Hirscher elektrisierte die Massen. Lucas Pinheiro Braathen tanzte nach seinem Rücktritt vom Rücktritt wieder schnell durch den Kurs und flog von Rang 19 im ersten Lauf, im entscheidenden Durchgang nur knapp am Podest vorbei auf Rang vier - am Ende fehlten 24 Hundertstel. Die Plätze eins bis drei gingen an seine ehemaligen Teamkollegen. Alexander Steen Olsen feierte den ersten Saisonsieg vor Henrik Kristoffersen und Atle Lie McGrath.

Video: Der Weltcup-Auftakt in der Zusammenfassung

Marcel Hirscher

Schmid bester DSV-Starter

Mit Alexander Schmid konnte auch ein deutscher Fahrer überzeugen. "Ich habe genau das umsetzen können, was ich aktuell drauf habe", so Schmid, der in der Vorbereitung immer wieder gesundheitliche Rückschläge hinnehmen musste. Der Riesenslalomspezialist ist optimistisch, dass es in den nächsten Rennen weiter aufwärts geht und sieht Verbesserungspotenzial vor allem im flachen Teil. "Das wird jetzt analysiert", so Schmid.

Video: Alexander Schmid über sein Rennen in Sölden

Ski alpin Weltcup in Sölden

Straßer mit solidem Ergebnis

Auch Slalom-Spezialist Linus Straßer war nicht nur im ersten Lauf zwischen den weit gesteckten Toren angriffslustig unterwegs. Am Ende fuhr er geschmeidig auf Rang 22 und sammelte damit die ersten Weltcup-Punkte des Winters ein. Sein niederbayerischer Teamkollege Jonas Stockinger landete auf Rang 25.

Grammel und Gratz verpassen 2. Durchgang

DSV-Starter Fabian Gratz (+2.83) verpasste als 32. den zweiten Durchgang nur knapp. Teamkollege Anton Grammel lag als 50. dagegen klar zurück. Sein Rückstand auf die Bestzeit des ersten Laufs betrug schon 3.53 Sekunden.

Video: Der 2. Lauf des Riesenslaloms in Sölden im Re-Live.

Der Norweger Lucas Braathen tanzte für Brasilien durch die Tore

Odermatt: "Hätte schlauer fahren können"

Favorit Marco Odermatt, der nach drei Gesamtweltcupsiegen in Serie der Gejagte in der Saison ist, hatte für die erste Überraschung des Rennens gesorgt. Nach einem dicken Innenskifehler im Steilhang war die Fahrt für den Technikspezialisten schon frühzeitig zu Ende. "Ich hätte vielleicht ein bisschen schlauer fahren können", sagte der Schweizer. "Man muss nicht gleich alles riskieren." Für Odermatt war der Ausfall aber noch kein großes Ding. "Es ist keine Serie, die am Laufen ist, es ist keine Kugel", so der Schweizer Skistar. "Wenn man ein bisschen überdreht, kann das passieren".

Quelle: Blickpunkt Sport 27.10.2024 - 12:45 Uhr