Dreifach-Torschütze Alexis Claude-Maurice hat sich den Spielball gesichert.

BR24 Sport Historischer Hattrick von Claude-Maurice: FC Augsburg blüht auf

Stand: 22.02.2025 20:51 Uhr

Alexis Claude-Maurice erzielt den ersten Hattrick der Vereinsgeschichte und führt den FC Augsburg zum 3:0-Sieg gegen Gladbach. Nachdem der einstige 13-Millionen Mann in Nizza ausgemustert wurde, blüht der Franzose auf - und mit ihm der FCA.

Von Karoline Kipper

Im Sommer stand der FC Augsburg vor einer schwierigen Aufgabe: Ermedin Demirovic wechselte für 21 Millionen Euro zum VfB Stuttgart. Damit verlor der FCA seine Lebensversicherung der vorangegangenen Saison, 15 Tore hatte der Stürmer geschossen. Diesen Verlust steckte der Verein aber gut weg.

Am letzten Tag der Transferphase im Sommer verpflichteten die Augsburger ablösefrei einen gewissen Alexis Claude-Maurice. Ungefähr ein halbes Jahr später bescherte der Franzose dem FC Augsburg am 23. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach den ersten Hattrick der Vereinsgeschichte. Claude-Maurice traf in der 55., der 61. und in der 70. Minute. "Es bedeutet mir sehr viel," so der Dreifach-Torschütze, "als ich mein zweites Tor geschossen habe, habe ich daran gedacht, dass ich heute einen Hattrick schaffen kann." Es war der erste Hattrick für Claude-Maurice und für den FC Augsburg.

Thorup über Claude-Maurice: "Er hat für mich den X-Faktor"

"Ich habe den Ball mitgenommen - vielleicht schenke ich ihn meinem Papa oder Bruder", sagte der Franzose nach Abpfiff. Der 26-Jährige hat nun neun Tore auf dem Konto, genau so viele wie Florian Wirtz, Serhou Guirassy und Benjamin Sesko. Seinen ersten Bundesligatreffer machte Claude-Maurice bei seinem FCA-Debüt im Hinspiel beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach. Sein Trainer Jess Thorup erklärte den 1,74 Meter großen Profi damals zum Unterschiedsspieler: "Er hat große Qualitäten. Er hat für mich den X-Faktor"

Claude-Maurice sei "ein Spieler, der nicht nur nach vorne spielen kann. Er kann auch hinten verteidigen. Er kann Stürmer, Flügel, Achter, Zehner, er kann mehrere Positionen spielen." Das machte den Franzosen eigentlich zum logischen Nachfolger von Arne Engels, der im Sommer für 11 Millionen Euro zu Celtic Glasgow gewechselt ist. Aber spätestens mit seinem Hattrick macht sich der bei Augsburg vorwiegend im Mittelfeld eingesetzte Claude-Maurice auch einen Namen als Torjäger.

Früher ein nicht eingelöstes Versprechen, heute Top-Torjäger

Vom FCA-Torwart Finn Dahmen gab es Lob für seinen Teamkollegen: "Ein super Typ, der sehr, sehr viel Talent hat und der auch ein sehr harter Arbeiter ist und ich glaube, jeder aus der Mannschaft freut sich für ihn und ich glaube, wir werden noch viel Freude an ihm haben."

Die bayerischen Schwaben sind die erste Station außerhalb Frankreichs für den 26-Jährigen Claude-Maurice. 2019 wechselte Claude-Maurice für eine Ablöse von 13 Millionen Euro zu OGC Nizza, konnte das Versprechen aber, auch wegen eines Wadenbeinbruchs und einer Knöchelverletzung, nie wirklich einlösen und wurde mehrmals verliehen.

Französische Talente beim FCA

Sein Wechsel zum FC Augsburg ist aktuell eine richtige "Win-Win"-Situation. Vielleicht auch, weil seit dieser Saison einige Franzosen bei den Fuggerstädtern zusammenspielen. Ebenfalls im Sommer neu dazu gekommen ist Samuel Essende. Der Mittelstürmer wurde bei Paris Saint Germain ausgebildet, spielte in Frankreich, Belgien und Portugal und überzeugt mit fünf Toren und drei Vorlagen auch in der Bundesliga.

Nach vorangegangener Leihe zog der FC Augsburg Ende Januar die Kaufoption für den französischen Innenverteidiger Chrislain Matsima. Das 22-Jährige Eigengewächs vom AS Monaco galt in seiner Jugend als großes Talent und durchlief alle Jugendnationalmannschaften Frankreichs. Zusammen mit Steve Mounié sind die Augsburger seit dieser Saison plötzlich ein Verein voll talentierter Franzosen.

Dahmen: "Wir strotzen gerade vor Selbstvertrauen"

Sieben Bundesligaspiele sind die Augsburger nun ungeschlagen. Das einzige Problem an dieser Bilanz war, dass das Team von Trainer Jess Thorup gegen Mainz 05 und RB Leipzig auch kein Tor schoss. Gegen Gladbach waren es plötzlich drei. "Ehrlicherweise war es durch die rote Karte einfacher für uns, den Ball zu haben und uns Pässe zuzuspielen. Wir hatten deswegen viele Chancen", erklärte Claude-Maurice. Gladbacher Keeper Jonas Omlin hatte in der 28. Minute die rote Karte gesehen und Ersatzmann Tobias Sippel einen schwarzen Tag erwischt.

Nichtsdestotrotz spielt der FC Augsburg auch dank seiner starken Franzosen eine ähnlich gute Saison wie in der vergangenen Spielzeit, auch ohne Demirovic und Engels. Nächsten Sonntag empfängt der FCA den Tabellenvierten aus Freiburg, die zuletzt vier Spiele am Stück gewannen. Dahmen, der erneut zu null spielte, erklärte als Ziel: "Wir wollen den Flow, den wir haben, so lange wie möglich halten. Klar, nächste Woche kommt auch ein sehr schwieriger Gegner auf uns zu, aber wir strotzen gerade vor Selbstvertrauen und gehen ins Spiel, um es zu gewinnen."

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Quelle: Heute im Stadion 22.02.2025 - 15:05 Uhr