2. Bundesliga Rekordtransfer Tzimas - noch ein Talent verlässt Nürnberg
Kaum haben Nachwuchstalente wie Stefanos Tzimas, Jens Castrop oder auch Can Uzun beim 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga geglänzt, werden sie weiterverkauft. Im Fall von Tzimas zu Brighton & Hove Albion. Dahinter steht eine Strategie des Vereins.
Nur 17 Ligaspiele und zehn Tore hat es gebraucht, dann war es fix: Sturmjuwel Stefanos Tzimas wechselt im Sommer für eine Rekordablösesumme vom 1. FC Nürnberg zu Brighton & Hove Albion. Dieser Transfer ist ein Paradebeispiel dessen, wo die Franken ihren Platz im umkämpften Fußballgeschäft zukünftig sehen.
Transfer als Signal: "Was wir beim Club kreieren können."
"Wir sind sehr stolz auf diesen Transfer für die Club-Familie und freuen uns zudem für Stefanos", so Sportdirektor Olaf Rebbe. "Dieser Transfer zeigt, was wir beim Club kreieren können. Das ist neben den finanziellen Rahmenbedingungen der größte Wert für uns."
Von einer Ablösesumme von 25 Millionen Euro plus Boni ist die Rede, davon wird der Club nur einen Bruchteil sehen, denn Tzimas war von PAOK-Saloniki ausgeliehen. Der 1. FC Nürnberg hat die Kaufoption gezogen und Tzimas jetzt nach Brighton weiterverkauft. Der Premier-League-Club leiht den Stürmer aber sofort bis Saisonende an die Franken aus.
Die damals vereinbarte Kaufoption von 18 Millionen Euro schien erst utopisch für den Zweitligisten, doch ziemlich schnell weckte der heute 19-jährige Begehrlichkeiten bei europäischen Topclubs - unter anderem bei Liverpool, Chelsea und Eintracht Frankfurt.
Neue Strategie: Junge Spieler weiterverkaufen
Von letzterem könnte der 1. FC Nürnberg vielleicht so etwas wie der kleine Bruder werden. Nicht nur, weil beide Interesse an ähnlichen Spielern haben, sondern auch weil sie eine ähnliche Transferstrategie verfolgen. Bloß dass die Nürnberger die Talente noch früher abgreifen, bevor sie sie weiterverkaufen: "Wir sind ein Ausbildungsverein und wir wissen, dass wir gute Spieler ausbilden müssen, damit wir dann auch Geld verdienen", hatte Club-Sport-Vorstand Joti Chatzialexiou im Dezember beim Fernsehsender Sky gesagt.
Seit einem guten halben Jahr sind Chatzialexiou und Rebbe im Amt und stehen klar dafür, junge Spieler und mit Miroslav Klose auch irgendwie junge Trainer zu entwickeln und ihnen den Sprung in - im besten Fall - die Bundesliga zu ermöglichen: "Und wenn wir es nicht selbst in den nächsten Jahren schaffen, dann müssen die Jungs halt zu dem ein oder anderen Verein (wechseln)", so der Sportvorstand.
Erfolgreiche Verkäufe: Tzimas, Castrop, Uzun
Im Sommer wechselte der damals 18-jährige Uzun für ca. elf Millionen Euro vom Club zu Eintracht Frankfurt. Dort wird er aktuell regelmäßig eingewechselt und traf in der Bundesliga dreimal, und während die Eintracht Omar Marmoush für 75 Millionen Euro an Manchester City verkauft, hat der 1. FCN einen Deal eine Schublade drunter abgeschlossen.
Mittelfeldmotor Jens Castrop wird für 4,5 Millionen Euro im Sommer zu Borussia Mönchengladbach wechseln. Den spielstarken 21-Jährigen zu ersetzen wird eine Herausforderung, das weiß auch Rebbe: "Diese Art von 'Box-to-Box Spieler' gibt es nicht so häufig. Das ist aber unser Weg. Wir haben bereits gute Jungs dahinter, die das Erbe antreten können", so der Sportdirektor im "Kicker".
Neben der Geschäftsstrategie gibt es ja auch noch das sportliches Streben. "Das Ziel war es, eine ruhige Saison zu spielen, und mit der aktuellen Punkteausbeute haben wir eine solide Basis für das neue Jahr geschaffen", so Chatzialexiou. Zumindest bis zum Sommer können die Säulen Castrop und Tzimas den Club noch mittragen. "An alle Fans des FCN: Ich freue mich auf die weiteren Spiele und möchte noch möglichst viele Tore zu einer erfolgreichen Saison beisteuern", so der Rekordtransfer Tzimas.
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Quelle: BR24Sport 03.02.2025 - 14:54 Uhr