Ski Alpin | Weltcup Neun Siege, viele Emotionen: Garmisch-Partenkirchen liegt Lindsey Vonn
Neun Rennen hat Lindsey Vonn in Garmisch-Partenkirchen schon gewonnen - eines davon war besonders emotional. Kann die Sensationsrückkehrerin auch in Teil zwei ihrer Karriere auf der Kandahar jubeln?
Vom "Himmelreich" über den "Eishang" in die "Hölle" - und später hoffentlich glücklich ins Ziel. Für die Speed-Frauen stehen beim Wochenende in Garmisch-Partenkirchen einige der steilsten und schwierigsten Streckenabschnitte im Ski-Alpin-Weltcup an. "Eier" brauche es dafür, um es in Lindsey Vonns Worten auszudrücken. Und die hat die US-Amerikanerin, wie sie über die vergangenen Jahrzehnte hinweg bewiesen hat.
Vonn ist bekannt für die mutigste Linie, sie geht bei jeder Möglichkeit tief in die Hocke, fährt auf Sprünge und Übergänge radikal gerade zu. Der Mut dürfte ihr auf der Kandahar-Strecke zugute kommen.
Vonn hat neun Mal in Garmisch-Partenkirchen gewonnen
Mit dem Ort unterhalb der Zugspitze verbindet die einstige Speed-Queen eine besondere Beziehung: Neun Mal stand Lindsey Vonn in Garmisch-Partenkirchen ganz oben auf dem Treppchen; einmal davon sogar im Slalom am Gudiberg.
2017 hat sie in dem bayerischen Wintersportort sogar einen ihrer emotionalsten Erfolge gefeiert. Nach einer zehnmonatigen Verletzungspause war sie auf der Kandahar direkt wieder zum Sieg gefahren. Im Ziel weinte sie und zeigte sich für Vonn-Verhältnisse überraschend sprachlos.
Sensationelles Comeback - gute Ergebnisse in St. Anton
Als sie später wieder Worte fand, sagte sie: "Ich habe hier so viele Weihnachten mit der Riesch-Familie verbracht und auch mein 50. Weltcuprennen gewonnen." Maria Höfl-Riesch war damals eine sehr gute Freundin der US-Amerikanerin.
Auch im zweiten Teil ihrer Karriere begeistert Vonn die Skiwelt: Nach fünf Jahren Pause soll sie in Beaver Creek als Vorläuferin auf Anhieb eine Top-Ten-Zeit gefahren sein (die Zeit wurde nie offiziell bekanntgegeben). Bei ihrem Comeback-Rennen in St. Moritz wurde sie 14. im Super-G, es folgten mit dem sechsten und dem vierten Platz sensationelle Ergebnisse in St. Anton.
Erste Rückschläge in Cortina d'Ampezzo
Erst in Cortina d'Ampezzo - ausgerechnet auf ihrer Lieblingspiste - musste die 40-Jährige dann ihre ersten Dämpfer einstecken: Sturz im Training, 20. nach einer weiteren Schrecksekunde im Abfahrtsrennen, Sturz beim Super-G. Vonn sei vom hohen Tempo überrascht gewesen, wie sie später sagte: "Ich muss öfter mit hoher Geschwindigkeit trainieren. Mein Timing stimmt nicht. Ich bin immer ein bisschen zu spät dran." Das alles brauche jedoch Zeit. "Ich darf nicht immer die gleichen Trainings machen. Das brauche ich noch, aber das sind gute Informationen."
Dabei soll die Strecke "Olimpia della Tofane" eine Hauptmotivation für ihr Comeback gewesen sein. Bei den Olympischen Spielen will sie 2026 dort zu einem letzten großen Erfolg fahren.
Viel Zeit sich zur alten Form heranzutasten, hatte Lindsey Vonn zwischen den Wochenenden nicht. In Garmisch geht das "Projekt Comeback" in die nächste Runde.
Quelle: BR24Sport 25.01.2025 - 18:30 Uhr