BR24 Sport Kulttrainer Christian Streich verlässt Freiburg zum Saisonende
Christian Streich wird den Trainer-Posten beim SC Freiburg nach mehr als zwölf Jahren zum Saisonende abgeben. Für den Sportclub ist das ein gravierender Einschnitt - er war Erfolgstrainer und das Gesicht des Vereins.
Der Kulttrainer Christian Streich wird den Posten des Cheftrainers beim Fußball-Bundesligisten SC Freiburg nach mehr als zwölf Jahren zum Saisonende auf eigenen Wunsch abgeben. Das teilte der badische Verein am Montag mit, ein Nachfolger steht noch nicht fest.
"Ich habe lange überlegt. Wir haben lange gesprochen", sagte Streich, der zuvor viele Jahre Jugendtrainer des SC war, in einer vom Verein verbreiteten Videobotschaft. "Es war mir immer sehr, sehr wichtig, dass ich den Zeitpunkt nicht verpassen wollte, in dem ich glaube, dass es Zeit ist zu gehen."
Zwölfeinhalb Jahre ohne Unterbrechung in Freiburg
Es brauche nun "neue Energie" im Verein und in der Profimannschaft. "Dieser Verein ist mein Leben und ich bin außergewöhnlich dankbar für die große Unterstützung und Zuneigung, die ich immer erfahren habe."
Zum Ende der laufenden Saison wird er mit einer Amtszeit von dann fast zwölfeinhalb Jahren ohne Unterbrechung bei einem Verein als der am zweitlängsten amtierende Coach unter den aktuellen Bundesliga-Trainern abtreten. Nur Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim ist noch ein paar Jahre länger im Amt, bestreitet mit dem FCH jedoch erst seine Premieren-Saison in der Bundesliga.
Spieler haben für weitere Zusammenarbeit geworben
Streichs größte Erfolge: der Einzug ins Pokalfinale 2022 sowie die Achtelfinals in der Europa League 2023 und 2024.
Seinen Vertrag beim SC hatte der langjährige Jugendtrainer Streich in den vergangenen Spielzeiten stets nur um ein Jahr verlängert. Auch das war ein eher ungewöhnliches Vorgehen. Es findet jetzt in Freiburg keine Fortsetzung mehr. Seine Spieler hatten bis zuletzt um eine weitere Zusammenarbeit geworben.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir werden seine Entscheidung respektieren und mittragen", hatte SC-Kapitän Christian Günter am Sonntag gesagt: "Er ist ein herausragender Trainer und ein herausragender Mensch, für den es mehr gibt als Fußball."
Auch über Sport hinaus beliebt
Mit Streich geht der Liga ein echter Typen verloren. Er fiel nicht nur mit seinem Dialekt und seiner emotionalen Art an der Seitenlinie auf. Streich genießt auch über den Sport hinaus große Popularität. Denn auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen bezog er in den vergangenen Jahren klar Stellung. So forderte er Mitte Januar die Deutschen auf, "ganz klare Kante" gegen den Rechtsextremismus zu zeigen. "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. (....) Es ist fünf Minuten vor zwölf. (....) Jeder in diesem Land ist dazu aufgerufen, aufzustehen und im Familienkreis, in der Arbeit oder sonst wo, sich ganz klar zu positionieren", sagte der Südbadener damals.
Quelle: BR24Sport im Radio 18.03.2024 - 11:30 Uhr