Streitbeilegung im Dopingfall Sperre von Eishockeyspieler Seidenberg verkürzt
Der des Dopings überführte Eishockeyspieler Yannic Siedenberg kann früher als erwartet in den Sport zurückkehren. Die Sperre wurde um anderthalb Jahre verkürzt. Der ehemalige EHC-Profi plant eine Trainerkarriere.
Das sportrechtliche Verfahren gegen den früheren deutschen Eishockeyspieler Yannic Seidenberg wegen eines Doping-Verstoßes ist abgeschlossen. Das gab die Nationale Anti Doping Agentur (Nada) bekannt. Nada, die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada und der 40 Jahre alte Seidenberg einigten sich auf eine sogenannte Vereinbarung zur Streitbeilegung, wie es hieß.
Seidenberg plant Trainerkarriere
Ex-Nationalspieler Seidenberg war im vergangenen Jahr von der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) rückwirkend für vier Jahre bis Mitte September 2026 gesperrt worden. Nach der Vereinbarung zur Streitbeilegung läuft die Sperre den Angaben zufolge 18 Monate früher ab. Seidenberg darf am 14. März 2025 wieder in den Sport zurückkehren.
Der Silbermedaillengewinner von den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang könne nun sportrechtlich einen Schlussstrich ziehen und ab Mitte März 2025 seine Karriere im Eishockey als Trainer fortsetzen, teilte Seidenbergs Anwalt mit.
Neun Jahre und drei Meistertitel beim EHC
Bei Seidenberg war nach Angaben der Nada bei einer Trainingskontrolle am 19. Januar 2022 Testosteron in der Probe nachgewiesen worden. Zudem habe der Spieler die Substanz DHEA gebraucht, die zu den anabol-androgenen Steroiden auf der Verbotsliste gehöre. Seidenberg spielte in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) von 2013 bis 2022 neun Jahre lang für den EHC München. 2016 gewann er mit den Münchnern die erste Deutsche Meisterschaft. Insgesamt drei Meisterschaften holte er mit dem EHC und zog 2019 in das Finale der Champions Hockey League, das gegen den Frölunda HC verloren ging.
Kürzlich wurde auch das strafrechtliche Verfahren beendet. Wie die Staatsanwaltschaft München Ende September mitteilte, hatte Seidenberg eine Geldstrafe im oberen vierstelligen Bereich, über 90 Tagessätze, akzeptiert. Er gilt damit nicht als vorbestraft. Strafmildernd habe sich ausgewirkt, so die Staatsanwaltschaft, dass Seidenberg ein Geständnis abgab und auch den Arzt nannte, der ihm die Dopingmittel verschrieben haben soll.
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Quelle: BR24Sport im Radio 16.10.2024 - 12:55 Uhr