BR24 Sport Comeback nur der Anfang: Ski-Queen Vonn mit Kampfansage
Lindsey Vonn ist in den Alpinen Skizirkus zurückgekehrt. Mit 40 und mit einem "neuen" Knie fährt die US-Amerikanerin den Super-G in St. Moritz mit Handbremse auf Platz 14. Es war erst der Anfang, Vonn will nun wieder ganz oben angreifen.
Nachdem Lindsey Vonn beim Super-G von Beaver Creek als Vorläuferin ihr "Comeback light" gab, gab es in St. Moritz die versprochene Vonn-Show. Im Zielbereich strahlte der Alpin-Superstar nach ihrem 14. Platz mit der Sonne um die Wette. Und ganz Profi ging sie im Sportschau-Interview gleich mit ihrem guten Deutsch in die Analyse: "Bei einigen Teilen war ich ein bisschen langsam, bei einigen Teilen war ich wirklich ganz schön schnell. Es war der perfekte Anfang."
Vonn trotzt Häme: "Ich kann viel schneller fahren"
Sie fühle sich "sehr gut auf dem Schnee" versicherte Vonn, deren körperliche Verfassung vorab stark angezweifelt wurde. Die Älteren der Ski-Szene empfingen die frühere Dominatorin vorab mit gehörig Skepsis und Spott. Heroen alter Tage wie Markus Wasmeier ("Verarschung") oder Franz Klammer ("Vollschuss") ließen kein gutes Haar an ihr, Michaela Dorfmeister empfahl einen Psychologen.
Vonn lässt sich davon nichts anmerken: "Ich bin nicht so alt", scherzte sie am ARD-Mikrofon: "Es gab Männer, die sind mit 43 Jahren noch gefahren. Frauen weniger, aber nur weil sie das weniger probiert haben, nicht weil wir das nicht machen können. Das ist etwas ganz anderes." Sie verriet, dass sie am Samstag bei ihrer ersten Vollgas-Fahrt seit 2019 "für die Sicherheit noch ein bisschen gebremst" habe, "weil ich unbedingt ins Ziel kommen wollte. Ich weiß, dass ich viel schneller fahren kann."
Video: Lindsey Vonn im Interview nach Comeback-Fahrt
US-Superstar überzeugt in St. Moritz
Dass ihr die anspruchsvolle "Engiadina"-Strecke liegt, hatte Lindsey Vonn bereits bewiesen. Vier ihrer 82 Weltcupsiege holte die US-Amerikanerin in St. Moritz, doch nach ihrem Rücktritt 2019 und dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks im Frühjahr waren die Voraussetzungen 2024 andere.
Mit Startnummer 31 ging die 40-Jäjhrige 2141 Tage nach ihrem bislang letzten Rennen an den Start. Dass die einstige Speed-Queen des Weltcups in zwei der vier Streckenabschnitte gleich absolute Weltklassezeiten hinlegte und als 14. auch einige Weltcup-Punkte erwirtschaftete, das war ja nach fünf Jahren Weltcup-Pause nicht vorherzusehen.
Vonn will ganz schnell aufs Podest
Jetzt wolle sie bis zum Ende des Winters "alles fahren" im Speed-Bereich. Beaver Creek war die Testfahrt, nun ist ihr "Hauptziel", wieder das Podest anzugreifen. "Geduld ist nicht meine Stärke. Sicher auf das zu Podest fahren, ist das Hauptziel. Das dauert ein bisschen, aber hoffentlich nicht zu lange."
Felix Neureuther verteidigt Vonn: "Geschenk für den Skisport"
Als "ein Geschenk für den Skisport" bezeichnete ARD-Experte Felix Neureuther das Comeback von Vonn. Neureuther wies auf die positiven Aspekte ihrer Rückkehr hin - besonders für den Skisport. "Es ist einzig und allein ihre Entscheidung! Was dann wer sagt über sie, warum und etc. Ganz ehrlich, sollen wir froh sein, dass so jemand der so viel gewonnen hat, zurückkommt."
Video: Lindsey Vonn und der Glamour sind zurück im Weltcup
Quelle: Blickpunkt Sport 21.12.2024 - 17:15 Uhr
