Tour de France, 16. Etappe Jasper Philipsen nutzt letzte Chance für Sprinter, Bauhaus Zweiter
Der Belgier Jasper Philipsen vom Team Alpecin-Deceuninck hat die letzte Chance für Sprinter genutzt und die 16. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Deutsche Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) wurde Zweiter, Pascal Ackermann Sechster.
Für Philipsen war es bereits der dritte Tagessieg bei der Tour 2024. In der Gesamtwertung bleibt alles beim Alten. Der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) liegt weiter mit 3:09 Minuten vor dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike), auf Platz drei folgt Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) mit 5:19 Minuten Rückstand.
Sorgen gab es zunächst um Biniam Birmay, der anderthalb Kilometer vor dem Ziel stürzte und wegen einer defekten Bremse von seinen Mannschaftskollegen über die Linie eskortiert werden musste. Der Träger des Grünen Trikots hat in der Punktwertung nun nur noch 32 Zähler Vorsprung, vor allem war aber fraglich, ob er aufgrund seiner Verletzungen die nächsten Etappen bestreiten kann.
Am Abend gab sein Team Intermarché - Wanty Entwarnung. Der Sprinter aus Eritrea habe sich keine Brüche zugezogen, sondern lediglich Prellungen an Schulter, Ellbogen und am Knie. Girmay werde weiterfahren.
Bauhaus: "Platz zwei war das Maximum"
"Platz zwei war das Maximum, Philipsen war deutlich stärker als ich, deshalb bin ich mit dem zweiten Platz sehr zufrieden", sagte Bauhaus direkt nach dem Rennen am Dienstag (16.07.2024) über 188,6 Kilometer von Gruissan nach Nimes am Mikrofon der Sportschau.
Ackermann ist trotz Krankheit enttäuscht
Ackermann war geschlaucht aufgrund der großen Hitze mit Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius. Wegen seiner Erkältung habe er in der Nacht zuvor sogar gedacht, die Tour aufgeben zu müssen, sagte der Profi vom Team Israel - Premier Tech. Enttäuscht von der Platzierung war er trotzdem: "Ich war eigentlich ganz gut positioniert. Irgendwann habe ich es verpasst, nach vorn zu fahren."
Eine weitere Chance auf einen Sieg im Massensprint wird es aufgrund der Olympischen Spiele nicht geben. Denn statt weiter nach Norden in Richtung Paris zu ziehen, fährt das Peloton durch die Alpen nach Nizza. Dort endet das wichtigste Rennen der Welt am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren - erstmals seit 1989.
Ruhiger Beginn nach dem Ruhetag
Nach dem Ruhetag ließ es das Feld am Dienstag auch zu Beginn der letzten Tour-Woche ruhig angehen. Erst in der zweiten Rennstunde wurde es mit einem Schnitt von knapp 45 Stundenkilometern schneller. Die einzige Sprintwertung auf der Strecke brachte dann den ersten erfolgreichen Ausreißversuch. Der Franzose Thomas Gachignard nutzte die Tempoverschärfung, um sich einen Vorsprung von maximal etwa 2:30 Minuten herauszufahren. Als er die einzige Bergwertung (4. Kategorie) gewann, waren es 2:20 Minuten.
Gachignard nutzt Sprintwertung zur Flucht
Die Sprintwertung gut 90 Kilometer vor dem Ziel hatte zuvor Bryan Coquard gewonnen, Jasper Philipsen wurde Zweiter, Girmay als Träger des Grünen Trikots Vierter. Er holte somit nur vier Punkte weniger als Philipsen und führte in der Punktwertung weiter souverän. Wegen des Sturzes aber änderte sich die Ausgangslage.
Gachignards Vorsprung schmolz dann schnell, als die Teams mit den besten Sprintern sich 30 Kilometer vor dem Ziel in Position brachten.
Bergankunft auf 17. Etappe
Die 17. Etappe hält am Mittwoch eine Bergankunft parat. Nach 178 Kilometern mit Start in Saint-Paul-Trois-Châteaux liegt das Ziel erstmals in der Geschichte der Tour auf der Skistation Superdévoluy. Die letzten 40 Kilometer werden schwer, es wartet mit dem Col du Noyer auch ein Berg der ersten Kategorie.