Zweiter Platz im U23-Rennen EM-Silber für Antonia Niedermaier im Zeitfahren
Rund sechs Wochen nach ihrem WM-Titel im Einzelzeitfahren hat Antonia Niedermaier am Mittwoch (20.09.2023) Silber in der U23-Klasse bei den Straßenrad-Europameisterschaften gewonnen. Bei den Männern gab es eine dicke Überraschung.
Die 20-Jährige Niedermaier musste sich bei den Titelkämpfen im niederländischen Drenthe nach 20,6 Kilometern nur der Britin Zoe Backstedt geschlagen geben. Niedermaier wies nach dem Kampf gegen die Uhr im Ziel in Emmen einen Rückstand von 58 Sekunden auf.
Keine Medaille gab es dagegen für die deutschen Starterinnen im Einzelzeitfahren der Frauen. Katharina Fox und Lisa Klein belegten die Plätze elf und zwölf. Den Titel sicherte sich über die 29,5-Kilometer-Distanz die Schweizerin Marlen Reusser vor der Britin Anna Henderson und Christina Schweinberger aus Österreich.
Bronze für Hannah Kunz bei den Juniorinnen
Neben Niedermaier sorgte Hannah Kunz mit Bronze bei den Juniorinnen für eine weitere deutsche Medaille. Kunz kam auf den 19,80 Kilometern von Emmen nach Emmen 32,99 Sekunden hinter Federica Venturelli aus Italien und 23,36 Sekunden hinter Stina Kagevi aus Schweden ins Ziel.
Auf Rang 22 landete Judith Friederike Rottmann (Arnsberg), Anna Maria Borger aus Köln belegte Rang 26.
"Mental schon eine große Herausforderung"
"Die Strecke lag mir eigentlich gar nicht, ich habe es ja lieber hügeliger. Das war mental schon eine große Herausforderung, man musste eigentlich nur aufs Tempo drücken", sagte Leichtgewicht Niedermaier, die mit dem Wind große Probleme hatte.
Für die gebürtige Rosenheimerin ist es aber auch so eine herausragende Saison. Neben ihren Erfolgen im Nationaltrikot hatte sie im Juli auch die Königsetappe beim Giro d'Italia gewonnen.
Youngster Tarling hängt die Stars ab
Gleich in seiner ersten Profisaison im Radsport hat sich der britische Youngster Joshua Tarling zum Europameister im Einzelzeitfahren gekrönt. Der 19-Jährige, der bereits mit WM-Bronze im August in Glasgow für eine Überraschung gesorgt hatte, düpierte am Mittwoch bei den Titelkämpfen im niederländischen Drenthe die Stars und holte sich nach 29,8 Kilometer mit einer überragenden Vorstellung den Sieg.
Für Tarling, der den Schweizer Titelverteidiger Stefan Bissegger um 42,9 Sekunden distanzierte, war es erst der dritte Profisieg seiner Karriere. Platz drei ging an den belgischen Superstar Wout van Aert (0:43). Für die beiden deutschen Starter Maximilian Walscheid und Miguel Heidemann reichte es indes nur zu den Plätzen 15 und 21.
Küng schwer gestürzt
Überschattet wurde das Rennen vom schweren Sturz des zweimaligen Europameisters Stefan Küng, der an einem Absperrgitter hängen blieb und blutend mit einem zerbrochenen Helm als Elfter das Ziel erreichte
Überragender Mann war aber Tarling, der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 56,7 km/h gewann und damit für das schnellste EM-Zeitfahren sorgte. Der Waliser war im vergangenen Jahr noch bei den Junioren gefahren und hatte da den WM-Titel gewonnen.