Bahnrad-Vierer mit Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch (Foto: IMAGO / frontalvision.com)

Weltmeisterschaft in Kopenhagen Bahnrad-WM - eine Chance für die junge Garde

Stand: 14.10.2024 12:53 Uhr

Ohne sein Erfolgstrio Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch reist der Bund Deutscher Radfahrer zur Bahn-WM in Kopenhagen.

Die Sprinterinnen, die bei den Olympischen Spielen in Paris gemeinsam Bronze im Teamsprint und zuvor vier WM-Titel gewonnen hatten, entschieden sich nach den Sommerspielen für eine Wettkampfpause und einen Startverzicht bei der WM in Dänemark (16.-20. Oktober). 

Sprint-Bundestrainer Jan van Eijden stapelt entsprechend tief: "Es geht nicht um Medaillen, da sind wir zu weit weg", stellt der 48-Jährige im SID-Gespräch klar, "sondern darum, dass man den Anschluss schafft und persönliche Bestzeiten fährt." Wenn also am Mittwoch die Wettkämpfe starten, dürfte der Kurzzeitbereich, seit Jahren Bank für Medaillen aller Art, zumindest die Ergebnisse betreffend zum deutschen Sorgenkind mutieren.

"Den Älteren das Leben schwer machen"

Eine "große Chance" sei die WM für die junge Garde, bestehend aus Clara Schneider, Lara-Sophie Jäger und Alessa Pröpster, die allesamt im U23-Bereich schon beachtliche Erfolge gefeiert haben. "Es geht für sie darum, internationale Erfahrungen zu sammeln", sagt der Trainer, "damit sie den Älteren das Leben dann die nächsten Jahre schwer machen."

Weil die Luft für das Männer-Team rund um den hochveranlagten U23-Europameister Luca Spiegel an der absoluten Weltspitze ebenfalls sehr dünn werden dürfte, verlagern sich die Medaillenhoffnungen beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) diesmal in den Ausdauerbereich. Wo die Ziele deutlich offensiver formuliert werden.

Medaillen dennoch im Visier

"In der Einerverfolgung würde ich mich sehr freuen, wieder mit dem WM-Trikot nach Hause fahren zu können. Das ist jedenfalls mein großes Ziel", sagt Franziska Brauße. Die 25-Jährige hatte bereits 2022 in der nicht-olympischen Disziplin triumphiert und will nun zurück ins Regenbogen-Jersey. 

Auch in der Teamverfolgung, dem "Vierer", soll zwei Tage zuvor unter anderem an der Seite von Tokio-Olympiasiegerin Mieke Kröger nach dem etwas enttäuschenden sechsten Platz bei Olympia ein Erfolgserlebnis her. "Eine Medaille wäre superschön, ein cooler Abschluss für dieses Jahr", sagt Brauße. Los geht es aber erstmal mit den Sprints der Männer und Frauen am Mittwoch. Am abschließenden Wettkampftag am Sonntag schließlich kämpft Roger Kluge an der Seite von Tim Torn Teutenberg im Madison der Männer um eine Medaille.

Das BDR-Aufgebot

Kurzzeit Frauen: Lara-Sophie Jäger (Dudenhofen), Alessa-Catriona Pröpster (Kaiserslautern), Clara Schneider (Doberlug-Kirchhain)

Kurzzeit Männer: Pete-Collin Flemming (Fürstenwalde), Henric Hackmann, Luca Spiegel (beide Kaiserslautern), Nik Schröter (Cottbus)

Ausdauer Frauen: Franziska Brauße (Eningen), Lisa Klein (Oberried), Mieke Kröger (Hürth), Lena Charlotte Reißner (Gera), Laura Süßemilch (Zollenreute), Lea Lin Teutenberg (Köln)

Ausdauer Männer: Benjamin Boos (Erfurt), Felix Groß, Bruno Kessler (beide Leipzig), Ben-Felix Jochum (Wuppertal), Roger Kluge (Ludwigsfelde), Tim Torn Teutenberg (Köln)