Schwimmen bei den Paralympics Nicht nur Topf überzeugt - vier Deutsche mit Medaillenchancen
Josia Topf, Gina Böttcher, Tanja Scholz und Verena Schott zogen am Sonntag (01.09.2024) souverän in den Endlauf ein und dürfen auf eine Medaille hoffen. Bronzegewinnerin Mira Jeanne Maack hat bei ihrem zweiten Start bei den Paralympics 2024 in Paris das Finale über 200 Meter Lagen verpasst.
Josia Topf wurde im Vorlauf über 150 m Lagen in der Startklasse SM3 seiner Favoritenrolle gerecht. Der Vize-Weltmeister über diese Distanz schlug nach 3:11,99 Minuten an. Damit gehen nur die Australier Grant Patterson (3:07,88) und Ahmed Kelly (3:08.25) mit besseren Vorlaufzeiten ins Finale. Hinter Topf stellte der Brasilianer Gabriel Geraldo dos Santos Araujo für seine Startklasse SM2 in 3:15,06 Minuten einen neuen Weltrekord auf.
Mit seinem Lauf war Topf zufrieden. "Am Anfang bin ich sehr gut weggekommen, habe versucht meinen Flow zu finden, gut mit Druck zu arbeiten und in die Bewegung reinzukommen. Bei der Bruststrecke hatte ich dann ein, zwei Hänger, wo ich ein bisschen zu sehr mit dem Kopf aufgeklatscht bin", sagte der 21-Jährige. Für das Finale ab 19.20 Uhr sieht Topf noch Reserven. "Meine Trainer haben gesagt: 'Halt dich ein bisschen zurück. Wir haben heute Abend noch einen Lauf'", sagte Topf.
Böttcher und Scholz souverän im Finale
Gina Böttcher schlug in ihrem Vorlauf über 150 m Lagen in der Startklasse SM4 in 2:58,49 Minuten als Zweitschnellste an. Über diese Distanz entfällt die Schmetterlingstrecke. Die Athletinnen starten in Rückenlage von der anderen Beckenseite.
Im zweiten Vorlauf zeigte auch Tanja Scholz eine gute Vorstellung. Die 40-Jährige ist in die Startklasse SM3, der Grad ihrer Beeinträchtigung ist höher als der ihrer Konkurrentinnen. Dennoch gewann sie ihr Rennen in 2:55,89 Minuten und war nur 18 Hundertstelsekunden langsamer als die Vorlaufschnellste Nataliia Butkova. Böttcher und Scholz dürfen damit im Finale um 19.10 Uhr auf eine Medaille hoffen.
Auch Verena Schott ist ins Finale eingezogen, ihre Medaillenchancen sind nach sechswöchiger Krankheitspause in der Vorbereitung aber eher gering. Die 35-Jährige gehörte über 100 m Brust in der Startklasse SB5 zu den acht Besten, die im Endlauf (19.55 Uhr) antreten. Für Schott ist es bereits der dritte Start in Paris. Über 200 m Lagen in der Klasse SM6 war sie Siebte geworden. Über 50 m Freistil hatte sie den Endlauf verpasst. Schott wird in Paris auch über 50 m Schmetterling und 100 m Rücken an den Start gehen.
Maack scheidet über Lagenstrecke aus
Über 200 Meter Lagen schlug Maack nach 3:05,39 Minuten an und verpasste damit den Endlauf der acht Vorlaufschnellsten. Dabei hatte sie nach der ersten Bruststrecke bereits einen großen Rückstand auf die Konkurrenz. "Brust ist nicht meine Stärke. Da muss ich in den kommenden Monaten und Jahren auf jeden Fall dran arbeiten", sagte Maack im ZDF-Interview.
Erholungspause für Maack
Am Samstag hatte Maack mit einem starken Rennen über 100 m Rücken die Bronzemedaille gewonnen. Dabei verbesserte sie ihren eigenen deutschen Rekord aus dem Vorlauf um mehr als eine Sekunde. Nach Bronze für den 18 Jahre alten Maurice Wetekam über 100 m Brust war es bereits die zweite Medaille für die deutschen Schwimmer.
Im Lagen-Vorlauf waren der Berlinerin noch die Strapazen des Rücken-Finals anzumerken. "Ich habe auch nicht so viel geschlafen, das hat man leider auf der Strecke gesehen", sagte Maack. Nun warten zwei freie Tage auf die 20-Jährige. Am Mittwoch (04.09.2024) wird sie dann noch über die 400 m Freistil antreten.