Bogenschießen bei den Paralympics Flora Kliem verpasst Viertelfinal-Einzug hauchdünn
Bogenschützin Flora Kliem ist bei den Paralympics in Paris im Achtelfinale ausgeschieden. Zum Auftakt der Zwischenrunde im Recurve-Wettbewerb hatte sie kurz zuvor noch einen deutlichen Sieg herausgeschossen.
Flora Kliem setzte sich in ihrer ersten Begegnung am Dienstagvormittag (03.09.2024) klar mit 6:2 gegen Daniela Cecilia Campos Marzano aus Peru durch. Damit sicherte sie sich ihren Platz im Achtelfinale, das keine 30 Minuten später anstand.
Gegen die Slowenin Ziva Lavrinc verlor Kliem mit 2:3-Sätzen (27:20, 22:23, 24:25, 25:24 und 18:19). Die 28-jährige Berlinerin startete gut mit drei Treffern für je neun Punkte, holte den ersten Satz mit 27:20 Ringen. Dann aber steigerte sich Lavrinc und gewann die beiden folgenden Durchgänge.
Kliem unterliegt Lavrinc ganz knapp
Kliem konterte im vierten Satz und erzwang mit 25 Ringen einen entscheidenden fünften Durchgang. Dort trennten Kliem und die Slowenin vor dem letzten Schuss nur ein Punkt, punktemäßig konnten beide nicht an die Sätze davor anknüpfen. Lavrinc zeigte die besseren Nerven und gewann hauchdünn mit 19:18 Ringen.
Kliem war die einzige deutsche Teilnehmerin bei den Wettkämpfen im Para-Bogenschießen. Das Finale am Dienstagabend gewann die Chinesin Wu Chunyan gegen ihre Landsfrau Wu Yang mit 7:1.
Mit dem Recurve-Bogen schießen die Athletinnen mit Pfeilen auf eine 70 Meter entfernte Scheibe.
Unfall in der Vorbereitung
Die Lehramtsstudentin Kliem hatte nach einem Treppensturz vor ein paar Wochen die Vorbereitung kompakter und dosierter gestalten müssen. Aber der Finaleinzug bei der Paralympics-Qualifikation in Rotterdam 2023 brachte sie unerwartet in die Seine-Metropole.
Wegen einer Amputation startete sie in Paris nicht mehr im Rollstuhl, sondern mithilfe eines Stehstuhls, einer Art hohem Hocker. Beim Auftakt des Wettkampfs am Donnerstag hatte sie den direkten Achtelfinaleinzug wegen drei Punkten nicht geschafft und musste deshalb in die Zwischenrunde.