Deutschlands Para-Athlet Boris Nicolai beim Para-Boccia

Paralympics 2024 im Überblick Die Paralympics-Splitter vom Samstag, 31. August

Stand: 31.08.2024 22:08 Uhr

Boccia-Spieler Nicolai gelingt zum Abschluss ein Sieg. Im Taekwondo gibt es ein senegalesisches Märchen. Der Ticketverkauf läuft weiter gut. Die Paralympics-Splitter von Samstag, 31. August.

Para-Boccia: Boris Nicolai verabschiedet sich mit Sieg

Boris Nicolai hat sich sich mit einem Erfolgserlebnis von den Paralympics verabschiedet. Der Saarländer setzte sich mit 6:2 gegen den Ägypter Mahmoud Allam durch und beendete die Vorrunde auf Rang drei des Pools A. Nicolais Ausscheiden war schon vorher besiegelt. Auch Anita Raguwaran ist nicht mehr im Wettbewerb.

Para-Taekwondo: Vom Bettler zum Paralympics-Vierten

Am Ende war er ein gutes Stück von der historischen Medaille entfernt - trotzdem ist die Geschichte von Idrissa Keita aus dem Senegal märchenhaft. Mit 16 musste er die Schule abbrechen, weil er nach dem Tod seines Vaters für die Familie Geld auftreiben musste. Als Bettler auf den Straßen Dakars lernte er Abdoulaye Ndiaye kennen, den Trainer des senegalesischen Para-Taekwondo-Teams. Keita, der eine Behinderung an der rechten Hand hat, begann 2023 mit dem Sport - 18 Monate später nahm der 21-Jährige für sein Land an den Paralympics teil. Als einer von vier Athleten aus dem Senegal.

Nur an Rang zwölf gesetzt, überraschte Keita mit zwei Siegen und zog am Samstag in den Bronze-Kampf ein - dort verlor er klar mit 1:13 gegen den US-Amerikaner Evan Medell. Für Keita ist es dennoch ein großer Erfolg - steht er doch erst am Beginn seines neuen Lebensweges. "Ich will eine Paralympics-Medaille gewinnen, das hat in meinem Land noch niemand geschafft."

2,2 Millionen Tickets verkauft

Die Stadien und Hallen bei den Paralympics in Paris sind bislang bestens besucht, Athletinnen und Athleten lobten die Stimmung bei ihren Wettkämpfen. Bis zu diesem Samstag seien insgesamt 2,2 Millionen Tickets für die Events verkauft worden, teilte die Direktorin für Kommunikation der Paralympics, Anne Descamps, mit. Insgesamt werden etwa 2,5 Millionen Zuschauer erwartet, das würde dem bisherigen Höchstwert der Spiele 2012 in London entsprechen.

Para-Schwimmen: Französisches Brüderpaar holt Medaillen

Apropos Stimmung: Die Kulisse in der Schwimmhalle La Défense ist mitunter wie bei den vier Olympiasiegen des französischen Superstars Leon Marchand. Am Samstag jubelten die Gastgeber zwei Landsmännern besonders zu: Das Brüderpaar Alex und Kylian Portal schwamm über 400 m Freistil (Startklasse S13) aufs Treppchen. Alex holte Silber, Kylian Bronze - Gold ging an den Weißrussen Ihar Boki, der unter neutraler Flagge antritt.

Goalball: Iran überrascht Brasilien

Die Brasilianer gelten im Goalball als unschlagbar, sind amtierender Paralympics-Sieger, Weltmeister und Pan-Amerika-Champion. Gegen den Iran lag das Team von Trainer Jonatas Castro 90 Sekunden vor dem Ende erwartungsgemäß in Front, führte 7:4. Aber die Iraner kamen zurück: Nematollah Sarafraz traf doppelt, mit dem letzten Wurf gelang Milad Souri sogar der Ausgleich. 7:7-Unentschieden hieß es am Ende, mit einem hohen Sieg gegen die USA am Sonntag könnten die Iraner sogar als Gruppensieger ins Viertelfinale einziehen. Brasilien ist mindestens Zweiter, für die nächste Runde qualifizieren sich aber ohnehin alle acht Mannschaften.

Para-Schießen: Rekordmann Jinho mit Gold belohnt

Weltrekordler Park Jinho ist jetzt auch Para-Rekordhalter: Der Südkoreaner gewann mit starken 249,4 Ringen die Goldmedaille mit dem Luftgewehr in der stehenden Klasse. Silber ging an den Kasachen Jerkin Gabbasow mit 247,7 Ringen. Martin Black Jörgensen (Dänemark) durfte sich mit 226,5 Ringen über Bronze freuen. Deutsche Schützen waren in dieser Klasse nicht am Start.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Paralympics 2024 | 31.08.2024 | 10:30 Uhr