Franziska Brauße, Laura Süßemilch, Lisa Klein und Mieke Kröge in der Mannschaftsverfolgung

Mannschaftsverfolgung Deutscher Bahnrad-Vierer bleibt ohne Medaille

Stand: 07.08.2024 20:04 Uhr

Nach dem verpassten Rennen um die Goldmedaille in der Mannschaftsverfolgung sind die deutschen Bahnrad-Frauen auch im Duell um Bronze nur Zuschauer. Im Keirin schafften Emma Hinze und Ex-Weltmeisterin Lea Sophie Friedrich souverän den Einzug ins Viertelfinale.

Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch fuhren gegen Kanada am Mittwoch (07.08.2024) in 4:07,908 Minuten zwar zunächst einen deutlichen Sieg über die 4.000 Meter heraus, viel wichtiger war aber die Zeit im Fernduell mit den anderen Teams. Denn für das Rennen um Bronze sollte nur eine der zwei schnellsten Zeiten reichen.

Direkt nach dem deutschen Quartett zog bereits das Team aus Großbritannien in 4:04,908 deutlich an den Deutschen vorbei. Im letzten Lauf war dann auch Italien schneller unterwegs - wenn auch nur minimal mit 0,417 Sekunden. Brauße, Klein, Kröger und Lena Reißner, die Süßemilch ersetzte, fuhren somit gegen Frankreich um den fünften Platz. Aber auch dieses Duell ging verloren. Damit stand für die Olympiasiegerinnen von Tokio nur der sechste Platz.

Keine Medaille nach Tokio-Festspielen

Das Rennen um Gold hatte das deutsche Quartett bereits am Vorabend mit der fünftschnellsten Zeit in der Qualifikation verpasst. In Tokio vor drei Jahren war der deutsche Bahnrad-Vierer in Weltrekordzeit noch zur Goldmedaille gerast. Damals fuhr noch Lisa Brennauer, die mittlerweile ihre Karriere beendet hat, anstelle von Süßemilch mit.

"Es war in Ordnung. Es hat jeder sein Bestes gegeben. Es fehlt halt eine Fahrerin", sagte Klein mit Blick auf die zurückgetretene Brennauer: "Sie können wir noch nicht ersetzen." Bundestrainer André Korff ergänzte: "Aktuell haben wir keinen Ersatz bekommen. Ich hoffe, dass wir es in Zukunft hinbekommen." Brennauer sei eine Bank gewesen, "nicht nur physisch, sondern auch mental".

Im Finale der Mannschaftsverfolgung standen sich im Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines die Mannschaften aus den USA und Neuseeland gegenüber. Dabei behielten die Amerikanierinnen mit 0,621 Sekunden Vorsprung die Oberhand und sicherten sich den Olympiasieg. Bronze ging an Großbritanien. Bei den Männern hatte sich Australien im Kampf um Gold gegen Großbritannien durchgesetzt. Italien durfte sich als Dritter ebenfalls über eine Medaille freuen. Der deutsche Vierer der Männer war bereits in der Qualifikation gescheitert.

Hinze und Friedrich im Keirin-Viertelfinale

Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich hatten sich zuvor souverän für das Viertelfinale im Keirin qualifiziert. Hinze setzte sich in ihrem Lauf ohne Probleme durch und fuhr mit 0,087 Sekunden Vorsprung vor der Chinesin Yufang Guo als erste Athletin über die Ziellinie. Auch Keirin-Europameisterin Friedrich gab sich keine Blöße und zog mit 0,032 Sekunden Rückstand auf die Britin Emma Finucane als Zweite souverän in die Runde der letzten acht ein.

Lea Friedrich (r) im Keirin-Vorlauf

Die besten zwei Fahrerinnen eines jedes Laufs qualifizierten sich direkt für das Viertelfinale, das am Donnerstag stattfindet. Direkt im Anschluss werden auch die Medaillen ausgefahren. Friedrich und Hinze hatte zum Start der Bahnrad-Wettbewerbe im Teamsprint mit Pauline Grabosch trotz Weltrekord den Einzug ins Finale verpasst, konnten sich aber mit Bronze trösten.

Im Keirin, dem sogenannten "Kampfsprint", der seinen Ursprung in Japan hat, gehen sechs Fahrerinnen pro Lauf auf die 1.500 Meter lange Strecke. Die erste Hälfte fahren sie hinter einem Schrittmacher her und nehmen Tempo auf. Dann ist das Rennen freigegeben.

Sprint: Spiegel und Dörnbach scheitern im Hoffnungslauf

Im Sprint der Männer verpassten Luca Spiegel und Maximilian Dörnbach den Einzug ins Achtelfinale. Beide schieden im Hoffnungslauf aus. In der Qualifikation hatte Spiegel zunächst mit Platz 15 überzeugt. Der 20-Jährige gilt als großes Talent im deutschen Bahnradsport, verlor dann allerdings sein erstes Duell in der K.o.-Phase gegen den erfahrenen Mohd Azizulhasni Awang aus Malaysia knapp. Im Hoffnungslauf hatte dann Jair Tjon En Fa aus Suriname den längeren Atem.

Dörnbach hatte sich als 24. gerade so für die erste Runde qualifiziert, war dort gegen Harrie Lavreysen dann allerdings chancenlos. Der Niederländer hatte auf dem rasend schnellen Holzoval bereits in der Qualifikation in 9,088 Sekunden einen neuen Weltrekord aufgestellt und ließ dem 28-Jährige Deutschen auch in der K.o.-Phase keine Chance. Im Hoffnungslauf war dann der Japaner Yuta Obara schneller.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Olympia 2024 | 26.07.2024 | 18:00 Uhr