Kajak-Cross bei Olympia 2024 Noah Hegge gewinnt Bronze - Lilik Vierte
Bei der olympischen Premiere im Kajak-Cross hat Noah Hegge Bronze gewonnen. Bei den Frauen verpasste Elena Lilik in einem spannenden Rennen im Stade Nautique de Vaires-sur-Marne eine Medaille als Vierte nur ganz knapp.
Mit dem Paddel schlug Noah Hegge dreimal auf sein Kanu und schrie seine Freude lautstark heraus: Bei der olympischen Premiere im Kajak-Cross holte der Augsburger überraschend Bronze und konnte sein Glück nach dem Rennen noch gar nicht so richtig fassen.
"Ich brauche noch ein paar Wochen, um das alles zu verarbeiten - die ganzen Eindrücke und die Bronzemedaille, das ist alles verrückt momentan", sagte Hegge und biss nach der Siegerehrung erst einmal ungläubig auf seine Medaille. "Ich bin einfach glücklich, da mit der Medaille rauszugehen."
Schwieriger Start, aber Hegge bleibt cool
Dabei erwischte Noah Hegge im Finale einen schwierigen Start und reihte sich zunächst auf Position drei ein. Auch beim zweiten Aufwärtstor hatte der 25-jährige Augsburger Probleme, kämpfte sich aber durch und gab seinen Platz im direkten Duell mit dem Tschechen Lukas Rohan nicht mehr her. Damit jubelte Hegge bei seiner Olympia-Premiere am Ende über Bronze und die zweite Medaille für die deutschen Slalom-Kanuten.
"Er hat sich von Rennen zu Rennen extrem gesteigert. Ich habe selten jemanden gesehen, der sich so fokussiert hat. Das sind Typen, die man braucht", lobte Cheftrainer Klaus Pohlen den frisch gebackenen Bronzemedaillen-Gewinner. Den Olympiasieg holte sich Finn Butcher aus Neuseeland, Zweiter wurde Joseh Clarke aus Großbritannien.
Lilik als Vierte knapp geschlagen
Im Finale der Frauen erwischte Elena Lilik ebenfalls keinen optimalen Start und geriet zunächst ins Hintertreffer. Die Kenterrolle meisterte die 25-Jährige aber gut und schob sich einen Rang nach vorne. Die Australierin Noemie Fox fuhr das Rennen von vorne weg und holte sich souverän den Olympiasieg.
Lilik überquerte die Ziellinie als Dritte und jubelte zunächst über Bronze. Weil sich die Augsburgerin beim zweiten Aufwärtstor aber einen Fehler geleistet hatte, rutschte sie auf die vierte Position ab und verpasste nach Silber im Canadier-Einer ihre zweite olympische Medaille in Paris nur ganz knapp. Angele Hug aus Frankreich freute sich über Silber, Bronze ging an Kimberly Woods aus Großbritannien.
Besonders groß war der Jubel nach dem Rennen bei den Australiern: Noemie Fox holte bereits die dritte Goldmedaille für die Familie Fox in Paris. Ihre ältere Schwester Jessica krönte sich im Canadier-Einer und im Kajak-Einer zur Olympiasiegerin.
Funk enttäuscht nach Viertelfinal-Aus
Bereits nach dem Viertelfinale war der Wettkampf für Ricarda Funk beendet. Die 32-jährige Olympiasiegerin von 2021 erwischte keinen optimalen Start, kollidierte mit der Spanierin Maialen Chourraut und geriet direkt zu Beginn des Rennens in Rückstand. Jones Luuka aus Neuseeland und die Australierin Noemi Fox leisteten sich an der Spitze keine Fehler, sodass Funk nur als Dritte über die Ziellinie fuhr. Wegen eines Fehlers am fünften Tor bekam Funk nachträglich noch eine Strafe zugesprochen und wurde damit Letzte ihres Laufs. Nach dem elften Platz in ihrer Gold-Disziplin von Tokio, dem Einer-Kajak, und dem früher Ausscheiden im Kajak-Cross war die Enttäuschung bei der 32-Jährigen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler groß.