Neu bei Olympia So funktioniert Kajak-Cross - Die Regeln
Mehr Spektakel soll es in Paris auch bei den Slalomkanuten geben. Beim Kajak-Cross gehen vier Boote gleichzeitig auf die Strecke.
Nachdem die je vier Athletinnen oder Athleten von einer etwa zwei Meter hohen Rampe auf den Slalomparcours im Wildwasser gerutscht sind (Drop-in-Start), geht es darum, schnellstmöglich Tore zu durchfahren und Stromschnellen zu überwinden.
Tore durchqueren - Kenterrolle zeigen
Wie im Einzel gibt es auch im Kopf-an-Kopf-Rennen Tore, die flussabwärts und Tore, die flussaufwärts zu meistern sind. Zudem muss an einer gekennzeichneten Stelle eine 360-Grad-Rolle mit dem Kopf durch das Wasser durchgeführt werden. Wer zuerst die Ziellinie überquert, hat gewonnen.
Der olympische Wettkampf beginnt mit einem Zeitfahren, nach dem die Besetzung der Vorläufe bestimmt wird. In den Vorläufen gelangen die jeweils zwei schnellsten Boote im K.o.-System über Viertel- und Halbfinale in den Endlauf.
Körpereinsatz erlaubt - Hände bleiben am Paddel!
Unterwegs ist einiges an Körpereinsatz erlaubt: So dürfen Konkurrenten geschoben und abgedrängt sowie Hindernisse berührt werden. Dabei müssen die Hände aber immer am Paddel bleiben. Streng verboten sind Angriffe auf den Körper anderer Teilnehmer. Jeglicher Regelverstoß führt zur Disqualifikation.
Gefragt sind beim Kajak-Cross Taktik, Kraft, Schnelligkeit und vor allem Durchsetzungsvermögen. "Es ist ein bisschen wie beim Snowboard-Cross oder beim BMX-Rennen. Kajak-Cross ist voller neuer Details, es wird eine Herausforderung", sagt die französische Slalomkanutin Marjorie Delassus, die den Heimkurs auf dem Wildwasser von Vaires-sur-Marne aus dem Effeff kennt.
Doppelblatt-Paddel, Helm und Schwimmweste sind für die besonderen Anforderungen beim Cross optimiert. Das Kunststoff-Boot muss mindestens 18 Kilogramm schwer und darf maximal 2,74 Meter lang sein.
Bei Frauen und Männern steht in Paris je ein Cross-Rennen im Einer-Kajak auf dem Programm. Das wildeste Format auf dem Wildwasser war früher auch als Boater Cross oder Extrem-Kajak bekannt. Für Olympia wurden die Regeln etwas angepasst.