Rugby bei Olympia Kanada verpasst Sensation - Gold für Favorit Neuseeland
Spannender als erwartet, aber der erwartbare Sieger: Neuseelands Frauen haben sich in einem dramatischen Finale gegen Kanada zum Olympiasieger im 7er-Rugby gekrönt. Zuvor hatte Australien am Dienstagabend (30.07.2024) auf noch dramatischere Art und Weise die Bronzemedaille gegen die USA hergeschenkt.
Vier Minuten lang konnte der Underdog, der im Halbfinale völlig überraschend Australien bezwingen konnte, mithalten, doch schlugen die Neuseeländerinnen zu. Die Kapitänen Risi Pouri-Lane erklärte die ersten Punkte zur Chefsache, düpierte die kanadische Defensive mit einem angetäuschten Pass und brachte den Titelfavoriten in Führung, der anschließende Kick sorgte für das 7:0.
In der Gruppenphase hatten die Neuseeländerinnen dieses Duell bereits deutlich mit 33:7 gewonnen - doch diesmal deutete sich ein engeres Match an. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe hatte Kanada die große Chance auf den Ausgleich und nutzte die auch. Kapitänin Olivia Apps durchbrach die gegnerische Defensive und setzte dann ihre Mitspielerin Chloe Daniels ein, die unbedrängt in die gegnerische Zone laufen durfte (7.).
Kanada schnuppert an Gold - doch dann kontert Neuseeland
Doch das war es noch nicht in der ersten Halbzeit: Neuseeland unterlief kurz vor dem Pausenpfiff ein ungewohnter Abspielfehler und ermöglichte so Alysha Corrigan den nächsten Versuch und die 12:7 für Kanada (7.). Der verpasste Schuss für zwei Punkte rächte sich dann aber schnell.
Es dauerte in der zweiten Halbzeit nämlich nur 30 Sekunden, ehe sich der Favorit zurückmeldete. Michaela Blyde ging mit einer Körpertäuschung gleich an mehreren Gegenspielerinnen vorbei und glich aus, Tyla King sorgte mit ihrem Kick für die 14:12-Führung (8.). Kanada versuchte es dann nochmal, aber kurz vor Schluss fiel die Entscheidung. Stacey Waaka brachte die Neuseeländerinnen nach toller Vorarbeit von Sarah Hirini mit sieben Punkten in Führung - und die ließ sich die Nummer eins der Setzliste nicht mehr nehmen.
Dramatisches Spiel um Platz 3 endet in US-Glück
Das Halbfinale hatte Australien schon aufgrund eigener Fehler verloren, im Kampf um Bronze legte der Rekordweltmeister und Olympiasieger von 2016 noch eine Schippe in Sachen Unvermögen drauf. Zunächst vergab der Mitfavorit auf Gold beim Stand von 7:7 einfache Punkte, als ein Zuspiel auf die völlig freie Sariah Paki etwas zu hoch geriet und sie den Ball auf der Linie verlor (10.).
Drei Minuten später sorgte Maddison Levi doch noch für die 12:7-Führung und vermeintlich für die australische Medaille. Dass der anschließende Kick für zwei weitere Punkte daneben ging, schien aufgrund der Kürze der Restspielzeit unwichtig - er erwies sich aber als fatal. Denn Alex Sedrick durchbrach nahezu an den eigenen Malstangen die gegnerische Defensive und lief mit Ablauf der 14 Spielminuten allein über das gesamte Feld zum Ausgleich. Der folgende Kick war aus zentraler Position nur Formsache und bescherte den USA den Bronze-Jubel.