Kanuslalom in Paris Kajak-Cross feiert mit Zeitfahren Olympia-Premiere
Die neue Disziplin Kajak-Cross hat am Freitag (02.08.2024) mit dem Zeitfahren ihre olympische Premiere gefeiert. Am Samstag wird es ernst für die vier deutschen Starterinnen und Starter.
Bei den Männern fuhr Noah Hegge beim Zeitfahren als Achtschnellster über die Ziellinie. Der Augsburger benötigte nur 68,01 Sekunden für den Parcours. Kajak-Cross-Spezialist Stefan Hengst war in 69,67 Sekunden nicht wirklich viel langsamer, allerdings leistete sich der 30-Jährige am sechsten Hindernis einen Fehler und wurde in der Rangliste auf den letzten Platz zurückgestuft.
Bei den Frauen war Ricarda Funk mit 72,89 Sekunden vorne mit dabei (Platz 7). Auch Elena Lilik bewies, dass mit ihr in der neuen Disziplin durchaus zu rechnen ist. Die 25 Jahre alte Olympia-Debütantin fuhr in 74,19 Sekunden als 13. ins Ziel.
Mehr Körper-Einsatz, mehr Action
Während die Kanutinnen und Kanuten beim Zeitfahren am Freitag noch alleine in den Kanal geschickt wurden, geht es in den folgenden Runden etwas ruppiger zu. Immer vier Boote gleichzeitig werden von einer etwa zwei Meter hohen Rampe fallengelassen, nur die besten beiden eines Rennens schaffen es in die nächste Runde. Die Zeiten von Freitag dienen der Gruppen-Einteilung für den Samstag.
Wie auch in anderen Kanuslalom-Disziplinen müssen die Sportlerinnen und Sportler diverse Hindernisse überwinden. Bojen müssen umfahren, an einem Hindernis muss eine 360-Grad-Rolle mit dem Kopf durch das Wasser durchgeführt werden, eine sogenannte "Kenterrolle".
Andere Boote dürfen weggeschoben und abgedrängt werden, die Hände müssen dabei aber stets am Paddel bleiben. Angriffe auf den Körper der Konkurrenz sind ebenfalls tabu. Kajak-Cross verspricht noch mehr Action im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne. Für die deutschen Kanuten ist es die letzte Chance, ihren Medaillenspiegel noch ein wenig aufzupolieren.
Nur Lilik schaffte es aufs Podest
Am Donnerstag hatte Hegge ebendort im Kajak-Einer noch eine Medaille verpasst. Im Finale leistete sich der 25-Jährige zwei Torstangen-Berührungen und schaffte es mit einer Zeit von 93,73 Sekunden nur auf Rang neun.
Überhaupt hatten sich die Wildwasser-Kanutinnen und -Kanuten in Paris mehr erhofft. Die Medaillenhoffnungen Sideris Tasiadis im Canadier-Einer und Tokio-Olympiasiegerin Funk im Kajak-Einer schafften es ebenfalls nicht aufs Treppchen. Einzig Lilik hielt bislang die deutsche Fahne hoch. Die 25-Jährige sicherte sich im Canadier-Einer am Mittwoch Silber.
Freitagnachmittag gehen auch Lilik und Funk noch beim Kajak Cross an den Start. Bei den Olympischen Spielen vor drei Jahren waren die deutschen Athletinnen und Athleten noch in allen Kanuslalom-Wettkämpfen aufs Podest gefahren.