Als unabhängiger Vertreter IOC schlägt Michael Mronz als Mitglied vor
Michael Mronz soll auf Vorschlag des IOC-Vorstands Mitglied des IOC werden. Der Sportmanager wäre aber kein offizieller Vertreter Deutschlands.
Der 56-Jährige soll als "unabhängiges Mitglied" in das Internationale Olympische Komitee (IOC) einziehen, wie der Verband am Freitag (08.09.2023) mitteilte. Mronz und vier weitere Personen werden auf Grundlage der IOC-Charta vorgeschlagen, die es erlauben, dass "bis zu sieben Mitglieder ohne Nationalität oder Funktion in einem nationalen olympischen Komitee in besonderen Fällen gewählt werden können".
"Diese Kandidaten bringen aufgrund ihrer Erfahrung und ihres vielfältigen Fachwissens in verschiedenen Lebensbereichen einen Mehrwert für die Arbeit des IOC", wurde IOC-Präsident Thomas Bach in einer Mitteilung zitiert. Die Abstimmung über Mronz und die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten erfolgte bei der 141. IOC Session in Mumbai/Indien vom 15. bis 17. Oktober. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Mronz die von im mitgegründete PR-Agentur Storymachine verlässt.
Mronz wäre neben Bach und Heidemann das dritte IOC-Mitglied aus Deutschland
Aktuell gibt es neben Präsident Bach ein weiteres IOC-Mitglied aus Deutschland. Britta Heidemann ist seit 2016 als Mitglied der Athletenkommission IOC-Mitglied. Heidemann sagte in einer Mitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): "Ich wünsche ihm für diese Wahl viel Erfolg und würde mich freuen, mit ihm gemeinsam die Olympische Bewegung in Deutschland vertreten zu dürfen."
Aktuell ist eine Olympia-Bewerbung Deutschlands für 2036 im Gespräch. Dass diese Spiele 100 Jahre nach den vom Nazi-Regime missbrauchten Spielen von 1936 in Deutschland stattfinden würden, sei "kein Malus", wie Mronz sagte. DOSB-Präsident Thomas Weikert sagte: "Wir werden die Kandidatur vor Ort unterstützen, damit das deutsche Netzwerk im internationalen Sport eine weitere Aufwertung erfährt und die Olympische Bewegung auf einen zusätzlichen Botschafter in Deutschland bauen kann."
Mronz und DOSB: Gegenseitige Schuldzuweisungen am Scheitern für Olympia 2032
Die von Mronz maßgeblich vorangetriebene Bewerbung für 2032 im Rhein-Ruhr-Gebiet scheiterte 2021. Damals war das Bewerbungsverfahren geändert worden. Brisbane war auf dieser Grundlage bereits mit dem IOC in entscheidende Gespräche eingestiegen, als in Deutschland noch geplant wurde. Der DOSB mit seinem damaligen Präsidenten Alfons Hörmann und Mronz gaben sich damals gegenseitig die Schuld an der gescheiterten Bewerbung.