Schwimmen bei den Olympischen Spielen Gose verpasst Medaille, Rekord-Gold für Ledecky
Isabel Gose hat die erhoffte Medaille über 800 Meter Freistil am Samstagabend (03.08.2024) verpasst. Die US-Amerikanerin Katie Ledecky schrieb mit ihrem neunten olympischen Gold Geschichte.
Eine zweite Medaille blieb der 22 Jahre alten Magdeburgerin in Paris verwehrt. Im Finale über 800 Meter Freistil schlug Gose erst nach 8:17,82 Minuten an und wurde Fünfte.
In der La Défense Arena dominierte wie erwartet die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die sich nach 8:11,04 Minuten über die neunte olympische Goldmedaille ihrer Karriere freuen konnte. Es war Rekord-Gold für die 27-Jährige, die in der ewigen Bestenliste bei Sommerspielen mit der sowjetischen Turnerin Larissa Latynina gleichzog. Latynina hat allerdings mehr Silber- und Bronze-Medaillen als die US-Amerikanerin und belegt in der Rangliste weiter Rang zwei hinter dem Schwimmer Michael Phelps (23 Goldmedaillen).
Silber über 800 Meter Freistil sicherte sich Ariarne Titmus aus Australien (8:12,29 Minuten) vor der US-Amerikanerin Paige Madden (8:13,00).
Goses Kampf wird nicht belohnt
Es war ein ziemlich einseitiges Rennen in Paris: Ledecky machte von Beginn an Druck und gab das Tempo vor. Immerhin die Australierin Titmus blieb lange an der US-Amerikanerin dran, musste mit zunehmender Renndauer aber abreißen lassen. Gose lag zunächst auf dem letzten Platz, kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte aber noch einmal an das Feld heran. Zu einer weiteren Medaille reichte es aber nicht mehr für die Magdeburgerin.
"Ich hatte gehofft, dass es ein, zwei Sekunden schneller wird. Aber die Mädels vorne waren bockstark", sagte Gose: "Jetzt fällt eine Menge Druck ab, ich will einfach erstmal meinen Papa in den Arm nehmen. Ich bin aber stolz, dass ich das so gemeistert habe und stark geblieben bin."
Die 22-Jährige war über 1500 Meter Freistil am Mittwoch zu Bronze geschwommen. Die Magdeburgerin hatte nach 15:41,16 Minuten zu einem deutschen Rekord angeschlagen und ihre persönliche Bestleistung um rund neun Sekunden unterboten. Gold ging auch in diesem Rennen an Superstar Ledecky.
Milak hängt die Kanadier ab
Bei den Männern wurden am Samstag die Medaillen über 100 Meter Schmetterling vergeben. Gold sicherte sich der Ungar Kristof Milak, der in 49,90 Sekunden nur eine knappe halbe Sekunde unter dem Weltrekord blieb. Das Podium wurde von den beiden Kanadiern Josh Liendo (49,99 Sekunden) und Ilya Kharun (50,45) komplettiert. Für Milak war es die zweite Medaille in Paris. Über 200 Meter Schmetterling hatte es hinter Frankreichs Wunderkind Leon Marchand immerhin zu Silber gereicht.
Drittes Gold für Summer McIntosh
Über 200 Meter Lagen schwamm die Kanadierin Summer McIntosh zu Gold. Die 17-Jährige schob sich im Schlussspurt noch an der US-Amerikanerin Kate Douglass (2:06,92 Minuten) vorbei und schwamm mit olympischem Rekord (2:06,56) auf Rang eins. Auf Platz drei lag Alex Walsh aus den USA, die wegen einer missglückten Wende aber disqualifiziert wurde. Bronze ging daher an die Australierin Kaylee McKeown (2:08,08).
Für die junge Kanadierin McIntosh war es bereits die dritte Goldmedaille bei diesen Olympischen Spielen. Die 17-Jährige gewann über 200 Meter Schmetterling, über 400 Meter Lagen und nun auch über 200 Meter Lagen. Über 400 Meter Freistil heimste sie zudem Silber ein.
USA-Staffel mit Weltrekord
In der gemischten 4 x 100 Meter Staffel Lagen ging Gold an die USA, die in Weltrekord-Zeit anschlugen (3:37,43 Sekunden). Viel langsamer hätten die vier Schwimmerinnen und Schwimmer aus Amerika auch nicht sein dürfen. Team China war in 3:37,55 Sekunden nur 0,12 Sekunden langsamer. Bronze sicherte sich auch hier Australien (3:38,76).
In seinem fünften Finale ging Frankreichs Schwimmstar Leon Marchand erstmals leer aus. Nach vier Goldmedaillen über 200 und 400 m Lagen sowie über 200 m Schmetterling und 200 m Brust musste sich der 22-Jährige in der Staffel mit Platz vier begnügen.