Viertelfinale gegen Frankreich Deutsche Handballerinnen nach toller Leistung ausgeschieden
Bislang verlief das Olympia-Turnier für die deutschen Handballerinnen enttäuschend. Gegen Top-Favorit Frankreich zeigte das DHB-Team seine beste Leistung - und schied aus.
Vor der Riesenkulisse von 27.000 Zuschauern im umgebauten Fußballstadion Stade Pierre-Mauroy, die für eine einzigartige Atmosphäre sorgten, legte die deutsche Mannschaft einen couragierten Auftritt hin, der letztlich aber unbelohnt blieb.
Letztlich stand eine 23:26 (10:13)-Niederlage und das Ende des Olympia-Turniers im Viertelfinale, das die Deutschen mit nur einem Sieg in fünf Spielen erreicht hatten.
Starke Katharina Filter im Tor
Die Deutschen waren als krasse Außenseiter in die Partie gegangen. Beeindruckt von der tollen Kulisse waren beide Teams zu Beginn. Nach neun Minuten gelang Xenia Smits erst der erste deutsche Treffer zum 1:1. Dann legte der aktuelle Olympiasieger als erstes seine Nervosität ab und zog auf 9:3 davon.
Die Mannschaft von Markus Gaugisch fand dann aber auch besser ins Spiel und verkürzte auf 7:9 (25. Minute). Das Viertelfinale war jetzt offen. "Weiter mutig sein. Wir sind im Rennen!", baute Gaugisch sein Team in der Auszeit auf. Tatsächlich blieben die Deutschen bis zur Pause dran, weil Julia Behnke und Emily Bölk jetzt eine bessere Wurfquote hatten als zu Beginn. Und auch die starke Torfrau Katharina Filter hielt, was zu halten war.
Schnuppern an der Sensation
Als Julia Maidhof in der 40. Minute zum 15:15 ausglich, lag sogar die große Sensation in der Luft von Lille. In der Offensive blieben dann aber doch wieder etwas zu viele Chancen ungenutzt, auch weil Frankreichs Keeperin Laura Glauser wie Filter einen Sahnetag erwischte und später zur "Women of the Match" gekürt wurde.
Deutschland ging mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Crunch-time. Noch war der große Coup drin. Sechs Minuten vor Schluss besorgten Bölk mit ihrem siebten Treffer und Antje Döll das 21:23. Das DHB-Team durfte immer noch hoffen.
Abgebrühte Französinnen
Letztlich setzte sich aber die Abgebrühtheit der Französinnen durch. Nach zuvor 16 Jahren Abstinenz ist das Olympia-Comeback der deutschen Handballerinnen damit beendet. Am Mittwoch treffen die deutschen Männer im Viertelfinale ebenfalls auf Olympia-Gastgeber Frankreich.
Für Frankreichs Frauen geht es im Halbfinale mit dem Duell gegen Schweden weiter, das sich 36:32 gegen Ungarn durchsetzte. In der anderen Vorschlussrunde treffen die Däninnen (29:25 gegen die Niederlande) auf Norwegen. Die Vize-Weltmeisterinnen hielten Brasilien, das einzige nicht-europäische Team unter den besten Acht, in beiden Halbzeiten bei weniger einer einstelligen Punktausbeute und gewannen ungefährdet 32:15.