Trotz Niederlage gegen Norwegen Deutsche Handballerinnen erreichen Viertelfinale
Im fünften Vorrundenspiel mussten die deutschen Handballerinnen die vierte Niederlage einstecken. Gegen Norwegen verlor die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch mit 18:30 (8:14). Weil im Anschluss aber auch Südkorea gegen Dänemark nicht punkten konnte, erreicht Deutschland als Gruppenvierter die K.o.-Phase. Im olympischen Viertelfinale trifft das DHB-Team nun auf den Weltmeister und Tokio-Olympiasieger Frankreich.
Die deutschen Handballerinnen können sich bei Dänemark bedanken: Weil der WM-Dritte zum Abschluss der Vorrunde gegen Südkorea gewonnen hat (28:20), behält Deutschland seinen vierten Platz in der Gruppe A und zieht damit ins Viertelfinale ein.
Schweden, Norwegen und Dänemark hatten den Einzug in die K.o.-Runde schon vor dem letzten Spieltag sicher, die punktgleichen Teams aus Deutschland, Slowenien und Südkorea machten den letzten Platz unter sich aus. Weil alle drei Mannschaften verloren haben, entschied das bessere Torverhältnis für Deutschland.
Richtig zufrieden ist das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch mit dem Abend aber trotzdem nicht, denn gegen Norwegen hagelte es eine deutliche 18:30-Niederlage. Im Viertelfinale am Dienstag gegen Mitfavorit Frankreich braucht Deutschland eine deutliche Leistungssteigerung.
Deutschland hat nach Blitzstart wenig entgegenzusetzen
Dabei startete Deutschland gegen Norwegen selbstbewusst in die Partie. Dank der schnellen Treffer von Xenia Smits und Lisa Antl gingen die DHB-Frauen nach vier Minuten mit 3:0 in Führung. Die hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn Julia Maidhof und Alina Grijseels ihre Chancen vom Siebenmeterpunkt genutzt hätten, aber die norwegische Torfrau parierte stark.
Nach dem Blitzstart der Deutschen fand aber auch Europameister Norwegen besser ins Spiel und stand kompakt in der 6:0-Abwehr. Deutschland fehlten im Angriff nun die Ideen und auch in der Defensive tat sich das Gaugisch-Team gegen individuell starke Norwegerinnen zunehmend schwer. Denen schien nun alles zu gelingen. Mit einem 7:0-Tore-Lauf machten sie die deutsche Führung zunichte und zwangen Gaugisch beim Stand von 3:7 zur ersten Auszeit. Dabei forderte der Bundestrainer "vorne besser zu sein" und es mit einer 7:6-Überzahlsituation zu probieren.
DHB-Team mit nur acht Treffern in Halbzeit eins
Das gelang aber nur mit mäßigem Erfolg. Denn wegen zu vieler Ballverluste lud Deutschland das norwegische Team immer wieder zu einfachen Toren ein. Linksaußen Antje Döll gelang nach zehn Minuten zwar endlich mal wieder ein Treffer für Deutschland (4:7), aber Norwegen baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Auch wegen der schlechten Wurfausbeute lag das DHB-Team zur Pause bereits mit 8:14 hinten.
Norwegen zu stark für Deutschland
Auch nach dem Wiederanpfiff ließ Norwegen nicht locker und agierte weiter mit viel Druck und Durchschlagskraft. Die Skandinavierinnen präsentierten sich von allen Positionen treffsicher und machten es Deutschland zunächst schwer, noch einmal heranzukommen. Dank einiger guter Paraden von Torhüterin Filter und einer nun gut aufgelegten Annika Lott konnte Deutschland den Rückstand nach 38 Minuten aber auf 13:17 verkürzen.
Nach der kurzen Druckphase der Deutschen schaltete Norwegen aber wieder einen Gang hoch, überzeugte mit einem schnellen Umschaltspiel und baute die Führung bis zur Mitte der zweiten Halbzeit auf sieben Tore aus (22:15). Auch in der Schlussphase war Deutschland dem Weltmeister von 2021 in allen Belangen unterlegen und kassierte am Ende eine deutliche 18:30-Niederlage.
Der Trost: Ein Sieg in der Vorrunde gegen Slowenien reicht für den Einzug ins Viertelfinale. Am Dienstag trifft Deutschland auf Olympiasieger Frankreich.