Abschlussfeier in Paris Boxerinnen Khelif und Lin Fahnenträgerinnen bei Schlussfeier
Die Algerierin Imane Khelif und Lin Yu-ting aus Taiwan wurden von den Nationalen Olympischen Komitees ihrer Länder zu den Fahnenträgerinnen für die Abschlussfeier ernannt. Die beiden standen im Zentrum einer Geschlechter-Debatte.
Bei der Schlusszeremonie der Sommerspiele von Paris am Sonntag ab 21.00 Uhr wird Khelif zusammen mit dem offenbar unter Dopingverdacht stehenden 800-Meter-Läufer Djamel Sedjati die algerische Fahne tragen. Die 25-Jährige hatte Gold im Weltergewicht geholt.
Lin (28), die sich im Federgewicht zur Olympiasiegerin kürte, führt neben 200-Meter-Sprinter Yang Chun-han die Mannschaft Taiwans ins Stade de France.
Aufgeheizte Stimmung ausgelöst
Um Khelif und Lin gab es in Paris eine heftig geführte Startrecht-Debatte, die weit über die Frage der sportlichen Fairness hinausging und eine gesellschaftspolitisch aufgeheizte Stimmung hinterließ.
Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher geklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Sie hätten laut IBA "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.
Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und ließ Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung.
Durchsuchungen bei Sedjati
800-m-Läufer Djamel Sedjati hatte in Paris Bronze in 1:41,50 Minuten gewonnen. Nach dem Rennen wurde bekannt, dass es offenbar gegen den Algerier und dessen Trainer Amar Benida einen Dopingverdacht gibt.
Am vergangenen Donnerstag (08.08.24) wurden im Olympischen Dorf Durchsuchungen von Anti-Doping-Ermittlern durchgeführt.