Sportpolitik Rummenigge: DFB sollte auf Infantino zugehen
Karl-Heinz Rummenigge wünscht sich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wieder eine engere Zusammenarbeit mit dem Weltverband FIFA.
Der DFB "sollte seine Rolle im Weltfußball neu interpretieren, sich nicht weiter separieren", forderte der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München in einem Interview der "Sport Bild". "Mit Infantino kann man übrigens durchaus lösungsorientiert diskutieren", sagte der 67-Jährige. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte kurz vor der WM in Katar erklärt, FIFA-Präsident Gianni Infantino bei dessen Wiederwahl im kommenden März nicht unterstützen zu wollen.
Mit Blick auf die kommende EM 2024 im eigenen Land erhofft sich Rummenigge "einen Schulterschluss" zwischen Bundesliga, Nationalmannschaft, DFB, Fans und Politik, "wie es ihn nach einem 1:4 in Italien vor der WM 2006 in Deutschland schon gab - herausgesprungen ist das Sommermärchen", sagte der ehemalige Weltklassestürmer. "Der Fußball muss wieder in der Mitte der Gesellschaft ankommen."
Über mögliche Nachfolger für den nach der WM zurückgetretenen DFB-Direktor Oliver Bierhoff sprach Rummenigge, der als einer von fünf externen Fußballexperten im Beraterkreis des DFB sitzt, nicht. Personaldiskussionen würden der Sache nicht gerecht, meinte er. "Wir haben eineinhalb Jahre vor uns, in denen gut gearbeitet werden muss."
Konkreter wurde Rummenigge bei der Frage, ob Oliver Kahn im Sommer als Nachfolger des scheidenden Bayern-Finanzvorstands Jan-Christian Dreesen für einen Platz im DFL-Präsidium kandidieren sollte. Er halte es für wichtig, dass der FC Bayern "eine starke Rolle in der DFL spielt, idealerweise mit einem Sitz im Präsidium", erklärte Rummenigge. "Oliver wäre sicherlich der beste Vertreter."