Wiederzulassung von Athleten Litauen kritisiert Entscheidung von IOC und Bach
Litauen hat die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zur begrenzten Wiederzulassung russischer und belarussischer Athleten kritisiert.
Die für Sport zuständige Bildungsministerin Jurgita Siugzdiniene sprach in Vilnius von einer "weiteren großen Enttäuschung mit dem Internationalen Olympischen Komitee". Es müsse nun weiter daran gearbeitet werden, dass kein internationaler Verband russische oder belarussische Sportler zulasse, betonte sie in einer Mitteilung.
Das IOC unter Leitung von Präsident Thomas Bach hatte kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine empfohlen, russische und belarussische Athleten von internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen. Diese Entscheidung wurde nun teilweise revidiert. Das IOC sprach sich am Dienstag dafür aus, Sportler aus beiden Ländern unter bestimmten Voraussetzungen unter neutraler Flagge wieder starten zu lassen.
Athletinnen und Athleten dürfen demnach etwa nur an Wettbewerben teilnehmen, wenn sie den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. "Es ist sehr interessant, was bedeutet "aktiv" in diesem Zusammenhang?", schrieb Siugzdiniene. Auch das Argument von Bach, der Sport müsse unpolitisch bleiben und dass man damit leben müsse, dass es keine Lösung gebe, die für alle gleichermaßen passe, kann die litauische Ministerin nicht nachvollziehen.
"Sicherlich fragt sich Thomas Bach nicht, wie wir leben werden, wenn wir wissen, dass fast 300 ukrainische Athleten nie wieder an einem Wettkampf teilnehmen werden, einschließlich des vor wenigen Tagen verstorbenen Jugend-Europameisters im Boxen?", schrieb Siugzdiniene in ihrer Mitteilung weiter.